Pliening:Bombenalarm in Kiesgrube

Verdächtiger Gegenstand entpuppt sich als Kasernen-Bauschutt.

Von Korbinian Eisenberger

Es sah aus wie eine Fliegerbombe - nach 90 Minuten Alarmbereitschaft stellte sich aber heraus, dass es sich um einen Verwechslung handelte. In der Kiesgrube Ebenhöh in Landsham wurde am Donnerstagmittag ein etwa ein Meter langer Metall-Gegenstand mit 30 Zentimeter Umfang entdeckt, der einer scharfen Bombe ähnelte. Wie die Polizei Poing mitteilte, erhärtete sich der Verdacht sogleich, weil das Objekt in einem Haufen mit Bauschutt gefunden wurde, der aus einer Münchner Kaserne stammte. Erst nachdem ein Entschärfer aus Garching Entwarnung gab, wurde die Kiesgrube wieder für den Betrieb freigegeben.

Eine Kiesgrube als Standort sei bei einem Bombenalarm ein regelrechter Glücksfall, sagte Hauptkommissar Markus Privinsky von der Polizei Poing. Da sich im näheren Umfeld keine Gebäude befunden hätten, habe die Polizei weder großflächig absperren noch Häuser evakuieren und Menschen in Sicherheit bringen müssen. Zwischen 11.45 und 13.15 Uhr sperrten Beamte lediglich den Zugang zur Grube ab. Der verdächtige Gegenstand der von Abbrucharbeiten an der Münchner Bayernkaserne angeliefert wurde, sei freilich ernst zu nehmen gewesen. "Kasernen sind Orte, wo Objekte wie Bomben schon mal vorhanden sein können", sagte Privinsky.

"In einem Wohngebiet hätten wir sicherlich ein größeres Fass aufgemacht", sagt Privinsky. Weil um im Umkreis von einem Kilometer aber keine Wohnhäuser stehen, musste nicht einmal die Feuerwehr alarmiert werden. Kreisbrandrat Andreas Heiß war gar nicht erst informiert worden. Mitgenommen habe das Spreng- und Räumkommando die vermeintliche Bombe laut Polizei nicht. Sie soll jetzt - wie normaler Bauschutt - eingelagert und zu Kies werden.

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