Platz für Angestellte:Umzug und Einzug

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Verlegung der Krankenpflegeschule soll mehr Wohnraum bringen

Von Wieland Bögel, Ebersberg

Beim Schach gibt es den Doppelzug der Rochade, Ähnliches planen Landkreis und Kreisklinik auch bei der Lösung des Wohnungsmangels für Krankenhausbeschäftigte. Schon im kommenden Jahr könnte das erste von insgesamt drei Bauprojekten starten. Geht alles glatt, könnten bis Mitte der 2020er Jahre rund um die Klinik insgesamt bis zu 200 zusätzliche Wohnungen für Krankenhausangestellte entstehen. Diese Zahl nannte Landrat Robert Niedergesäß (CSU) am Dienstag bei einem Pressegespräch.

Bereits im nächsten Jahr sollen 20 neue Wohnungen auf einem Grundstück nördlich des Krankenhauses entstehen. Das Vorhaben wurde im Mai im Kreis- und Strategieausschuss vorgestellt, geplant ist ein Wohnhaus in Modulbauweise. Derzeit suche das Wohnbauunternehmen des Landkreises noch einen Generalübernehmer für das Projekt, so die Finanzmanagerin im Landratsamt, Brigitte Keller. Offen ist noch, ob das neue Haus mit oder ohne Untergeschoss gebaut wird, beide Optionen sind in der Ausschreibung enthalten. Auch steht noch eine Einigung mit der Stadt Ebersberg über die Stellplätze aus. Diese, so der Plan des Landkreises, sollen zusammen mit dem zweiten großen Wohnbauprojekt rund um die Klinik entstehen, dem Bau von fünf Häusern auf dem Grundstück im Süden der Klinik. Bis zu 100 Wohnungen könnten es dort einmal werden, allerdings stehen hier ebenfalls noch Verhandlungen mit der Stadt an. Ebersberg fordert eine Tiefgarage, seitens des Landkreises favorisiert man ein deutlich günstiger zu errichtendes Parkhaus. Sollten sich Stadt und Landkreis einigen, könnte das Modulhaus mit den 20 Wohnungen wohl bis Mitte oder Ende des Jahres 2020 stehen, schätzt Keller. Zur gleichen Zeit könnte auch der Bau der kleinen Wohnsiedlung mit den fünf Häusern beginnen.

Deutlich schneller könnten rund um die Klinik aber in einem Gebäude, das schon steht, Wohnungen frei werden: Dem sogenannten Personalbau III. Das ist im Klinikensemble das markante Gebäude mit den Antennen auf dem Dach unter welchem derzeit die Krankenpflegeschülerinnen und -schüler wohnen. Die Berufsfachschule für Krankenpflege soll aber im übernächsten Jahr nach Kirchseeon zum Berufsbildungswerk St. Zeno ziehen, entsprechende Vereinbarungen habe man kürzlich geschlossen, so Niedergesäß. Etwa, dass in Kirchseeon bis zu 50 Appartements entstehen werden, die der Landkreis für die Schülerinnen und Schüler anmieten will. Damit würden voraussichtlich in zwei Jahren dann rund 50 Wohnungen im Personalbau III frei.

Weitere freie Räume, die zu Wohnungen umgenutzt werden könnten, würden verfügbar, wenn die Psychosomatik in einigen Jahren aus dem Gebäude auszieht. Wann und wohin ist noch nicht ganz klar. Eine Möglichkeit wäre das Von-Scala-Haus, der Containerbau im Osten der Klinik oder in beim großen Umbau und der Verlegung der Notaufnahme nach Süden neu zu schaffende Räume. Langfristig soll dann der Personalbau III saniert oder neu gebaut werden. Was aber erst möglich ist, wenn die Siedlung mit den fünf Wohnhäusern fertig ist. Dorthin könnten die Bewohner des Personalbaus dann umziehen, damit durch die Baumaßnahme kein Wohnraum verloren geht.

© SZ vom 16.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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