Planung der neuen Wohngebiete:Poing gibt klein bei

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Gemeinderat beschließt auf Druck von Pliening ­­niedrigere Firsthöhe

Es brodelte zuletzt zwischen Pliening und Poing. Die Gemeinde Poing will in ihren Neubaugebieten weit dichter bauen als früher geplant. Wie viele Neubürger genau jenseits der Bergfeldstraße unterkommen sollen, wird in den Begründungen zur Änderung des aus dem Jahr 1984 stammenden Flächennutzungsplans nicht konkretisiert. Eine Verkehrsschätzung des Planungsbüros Harald Kurzak aber prognostiziert in diesem Zusammenhang für die Plieninger Straße in Richtung Norden täglich 1500 Fahrzeuge mehr als bisher.

Aus diesen Daten lasse sich die Zahl der Neubürger ungefähr hochrechnen, hat man in der Plieninger Bauverwaltung festgestellt. Etwa 4000 Einwohner dürften die Wohngebiete, die genau auf Höhe von Ottersberg entstehen werden, wohl bekommen. Von lockerer Bebauungs war im noch gültigen Flächennutzungsplan die Rede. Poing ist im Regionalplan seiner günstigen Lage an der S-Bahn wegen als Siedlungsgebiet festgelegt.

Nun aber gibt Poing zumindest teilweise klein bei. Im Poinger Gemeinderat wurde beschlossen, dass die Firsthöhe die maximal zulässige Wand um maximal drei Meter überschreiten dürfte, also um weniger als bisher. Dies hat Poing für die neuen Wohngebiete W 4 bis W 6 festgelegt.

Pliening hat das Problem, dass immer mehr Einwohner in Nachbargemeinden ziehen - neben Poing will auch das westlich liegende Kirchheim (Kreis München) bis 2030 etwa 3200 Neubürger aufnehmen - aber keine neuen Straßen bauen, auf denen der Verkehr abfließen könne.

CSU-Fraktionssprecher Ludwig Berger meinte hierzu in Richtung Bürgermeister Albert Hingerl (SPD): "Ist das jetzt das Angebot mit der Friedenspfeife nach Pliening?" Hingerl hierzu: "Ich bin der Meinung, dass Pliening recht hatte."

Das prognostizierte Mehr an Fahrzeugen für die Plieninger Straße/EBE 2 entspricht einer Zunahme von 13 Prozent gegenüber 11 300 Kraftfahrzeugen, die heute dort täglich unterwegs sind. Und die Straße führt mitten durch den Plieninger Ortsteil Ottersberg und dann nach Pliening hinein, wo der Verkehr sich Richtung Westen zur Auffahrt auf die A 99 bei Kirchheim, oder nach Osten zur Flughafentangente Ost teilt. Neben den Wohnungen entsteht im Norden Poings das neue Gymnasium, das - so befürchtet man in Pliening - noch mehr Verkehr anziehen werde. Betrachte man diese Entwicklung, sei es für Pliening noch ärgerlicher, so der Tenor im Ausschuss, dass sich Poing geweigert hatte, einer Umgehungsstraße für das Plieninger Ortsgebiet mit einer Auffahrt nördlich von Poings Baugebieten zuzustimmen.

© SZ vom 21.01.2019 / koei - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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