Planspiele in Glonn:Lehm statt Kies

Eine Fläche bei Schlacht eignet sich nicht für Baustoffabbau

Um den Kiesabbau in der Gemeinde in geordnete Bahnen zu lenken, hat sich der Marktgemeinderat bereits vor längerem dazu entschieden, sogenannte Konzentrationsflächen in der Gemeinde auszuweisen. Dort soll künftig der Abbau erlaubt, im restlichen Gemeindegebiet hingegen tabu sein. Bereits im Verfahren hat sich allerdings ein Areal nördlich von Schlacht, das als Konzentrationsfläche ausgewiesen werden sollte, nun als untauglich erwiesen. Statt des wertvollen Baustoffs fand die Firma bei Probebohrungen nur Lehm. Nach der neun Meter tiefen Bohrung habe man abgebrochen, teilt das Unternehmen der Gemeinde mit, hier sei Kiesabbau offensichtlich nicht sinnvoll.

In seiner jüngsten Sitzung hat daher der Gemeinderat nun dieses Areal wieder aus seiner Konzentrationsflächenplanung herausgenommen. Es bleibt allerdings dabei, dass Flächen westlich von Kreuz künftig für den Kiesabbau genutzt werden sollen. Im Bereich der 9,3 Hektar umfassenden Fläche lasse sich der örtliche Kiesbedarf mittel- bis langfristig decken, so die Einschätzung der Gemeinde und des Planungsverbands Äußerer Wirtschaftsraum München, der den Plan ausgearbeitet hat.

Glonn ist im Ebersberg nicht die einzige Gemeinde, die diesen Weg gehen will. Auch in Hohenlinden gibt es Pläne, Konzentrationsflächen auszuweisen. In Baiern hat man das bereits getan - nachdem man ein umstrittenes Abbauprojekt am Ortsrand von Berganger nicht hatte verhindern können. Ohne Konzentrationsflächen ist es für Kommunen so gut wie unmöglich, Abbauanträge abzulehnen. Kiesabbau ist laut Baugesetzbuch ein privilegiertes Vorhaben - ähnlich wie die Landwirtschaft -, er ist zulässig, wenn nicht öffentliche Belange einer Genehmigung entgegen stehen. Das macht gerade Hohenlinden zu schaffen, das in einer sehr kiesreichen Gegend liegt. Gleich mehrere Abbauanträge gibt es momentan - und noch sind die Konzentrationsflächen nicht rechtskräftig.

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