Süddeutsche Zeitung

Pläne für die Unterbringung älterer Mitbürger:Altern in bester Lage

Mitten in Ebersberg soll ein Senioren- oder Pflegeheim entstehen. Auch barrierefreie Wohnungen sind dort geplant

Wieland Bögel

Wohnen in bester Innestadtlage, das soll für Senioren in Ebersberg bald möglich sein. Geplant ist gegenüber der Kreisklinik ein Haus mit seniorengerechten Wohnungen zu errichten. Daneben soll entweder ein Seniorenheim oder eine Pflegeeinrichtung entstehen.

Zwei Bauwerber haben ihr Interesse an dem Grundstück zwischen der Münchner Straße und Gärtnereistraße gezeigt. Die Firma Pag Planungsgesellschaft mbH aus Weiden und die Firma Erl Bau aus Deggendorf würden gerne gegenüber der Klinik bauen. Pag plant, im Westen des Grundstücks ein Haus mit vier Stockwerken und 12 Wohnungen für betreutes Wohnen zu errichten. Im östlichen Teil soll ein einstöckiges Seniorenheim mit Platz für 101 Bewohner entstehen. Der Mitbewerber Erl möchte ebenfalls zwei Gebäudekomplexe verwirklichen. Im Osten soll ein Pflegeheim mit vier Stockwerken entstehen. Dieses wäre ausgelegt für 126 Bewohner. Daneben ist ein dreistöckiges Haus mit 16 barrierefreien Wohnungen geplant.

Seitens der Verwaltung gebe es gegen keines der Projekte grundsätzliche Einwände, erklärte Waltraud Fischer vom Bauamt am Dienstag im zuständigen Ausschuss. Allerdings sei das Vorhaben der Firma Pag "die Präferenz der Verwaltung". Denn diese habe das städtebaulich bessere Konzept vorgelegt. So solle es eine Tiefgarage und einen Fußweg nach Süden geben. Auch Martin Schedo (CSU) sprach sich dafür aus, dass diese Verbindung unbedingt nötig sei, denn der Weg sei besonders für die Schüler aus den südlichen Stadtteilen Ebersbergs sehr wichtig. Für Philipp Goldner (Grüne) war es entscheidend, dass in dem neuen Gebäudekomplex eine Tiefgarage entsteht. Zusätzliche oberirdische Parkplätze sollten auf keinen Fall an der Münchner Straße, sondern nur auf dem Gelände selbst gebaut werden dürfen. Martin Schechner (CSU) zeigte sich etwas skeptisch, was das Aussehen der geplanten Gebäude angeht: "Schön sind beide nicht." Egal welcher Bauherr sein Projekt dort verwirkliche, "das wird halt so ein Block mit paar Fenstern drin", meinte er angesichts der geplanten Flachdachkonstruktionen.

Deutlich positiver bewertete Hans Mühlfenzl (SPD) die beiden Konzepte. "Die Lage ist ideal, ich kann mir beide vorstellen." Allerdings solle man den Bauwerbern unbedingt zur Auflage machen, genügend Freiflächen für die künftigen Bewohner herzustellen. Mühlfenzl regte außerdem an, man solle prüfen, für welches der beiden Vorhaben, also Pflege- oder Seniorenheim, mehr Bedarf bestehe. Dem stimmte Bürgermeister Walter Brilmayer (CSU) zu, gab aber zu bedenken, dass die Stadt lediglich die baurechtlichen Fragen des Projekts l beurteilen könne.

Hier schnitt der Entwurf der Firma Pag besser ab, wie die Verwaltung waren auch die Ausschussmitglieder mehrheitlich der Meinung, dass Pag ein städtebaulich besseres Konzept vorgelegt hatte. Allerdings gebe es bei beiden Konzepten noch Nachholbedarf. So müssten sowohl eine Tiefgarage als auch Parkplätze auf dem Gelände hergestellt werden. Außerdem soll der Anregung der SPD entsprechend eine ausreichend große Freifläche für die Bewohner angelegt werden. "Und an der Gestaltung, besonders des Daches, muss auch noch gearbeitet werden", so Brilmayer.

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Quelle:
SZ vom 21.02.2013
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