Petition in Poing:Jusos machen sich für Boher-Rücktritt stark

Dass Sylvia Boher trotz mehrerer Aufforderungen zum Rücktritt an ihrem Mandat festhalten will, empört auch die Poinger Jusos. Sie starten deshalb eine Online-Petition.

Die Aufforderung von Bürgermeister Piet Mayr (CSU) hat bisher keine Wirkung gezeigt, ebenso wenig wie die Bitten der CSU-Bezirksvorsitzenden Ilse Aigner und des Kreisvorsitzenden Thomas Huber: Sylvia Boher weigert sich, ihr Gemeinderatsmandat aufzugeben.

Nun gibt es einen weiteren Versuch, die CSU-Politikerin zum Rücktritt zu bewegen: eine Internetpetition der Poinger Jusos. "Frau Boher muss ihre rassistische Stimme in der Öffentlichkeit verlieren. Ihre Arroganz und Kaltherzigkeit sollten nicht unser Leitbild sein, sondern wir sollten weiterhin unsere Mitmenschlichkeit bewahren und ihr die Stirn bieten", heißt es in dem Text.

Mit den Äußerungen soll Boher ihren Eid gebrochen haben

Boher hatte in Zorneding durch rechtspopulistische Äußerungen im Parteiblatt Zorneding Report gewaltige Erschütterungen ausgelöst. Pfarrer Olivier Ndjimbi-Tshiende, der Boher für ihren Beitrag deutlich kritisierte, erhielt danach Morddrohungen und verließ schließlich die Gemeinde. "Im Leben gibt es Ankünfte und Gehen. Das ist ein normaler Prozess", kommentierte Boher bei Spiegel Online den Weggang. Sie selbst will an ihrem Mandat festhalten.

Das empört die Poinger Jusos: Sie zitieren eingangs den Artikel 1 des Grundgesetzes, "Die Würde des Menschen ist unantastbar". Jedes Gemeinderatsmitglied schwöre Treue dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland und der Verfassung des Freistaates Bayern, heißt es in der Petition: "Mit ihren rassistischen Äußerungen und den zynischen Kommentierungen zum Rücktritt von Pfarrer Olivier Ndjimbi-Tshiende bricht Frau Boher ihren Eid." Die Petition ist unter dieser Adresse zu finden.

© SZ vom 21.03.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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