Süddeutsche Zeitung

Online-Umfrage:Noten für den ÖPNV

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S-Bahn-Bündnis Ost fragt Bedürfnisse der Fahrgäste ab

Viele Pendler kennen es: Mal kommt der Bus nicht, mal ist die S-Bahn verspätet, ein anderes Mal ist die Klimaanlage oder das WC im Zug ausgefallen. Wie zufrieden die Fahrgäste mit der ÖPNV-Verbindung zwischen München-Ost und Markt Schwaben sind, soll nun eine Umfrage des S-Bahn-Bündnisses Ost zeigen. Noch bis 31. August können Teilnehmer anonym in etwa drei Minuten die Sauberkeit, Taktung, Umstiegszeiten, Pünktlichkeit oder Ticketpreise bewerten.

Das S-Bahn-Bündnis Ost, das auch der Landkreis Ebersberg und die Gemeinden Markt Schwaben und Poing unterstützen, setzt sich für den viergleisigen Schienenausbau und Züge in dichterer Taktung auf dieser Strecke sowie eine Anbindung der Messe München an die S-Bahn ein. Mit der Umfrage wolle man nun herausfinden, wie die Fahrgäste über das aktuelle ÖPNV-Angebot an der Strecke denken, sagt Fabian Kauer, Projektleiter beim Bündnis.

Die Belastungsgrenzen seien an dieser Strecke nahezu erreicht, warnt er, "sie wird zu einem Flaschenhals". Das habe ein Gutachten gezeigt, welches das Bündnis vor der Umfrage in Auftrag gegeben hatte. Jenes Gutachten habe aber auch verdeutlicht, dass ein Ausbau Verbesserungen bringen würde. An dem Abschnitt fahren täglich nicht nur etliche Züge des Regional- und Güterverkehrs, die Trasse wird auch von Fernreisenden genutzt, sie gilt als Teil der transeuropäischen Magistrale Paris - München - Wien - Budapest. Zusätzlich zum hohem Verkehrsaufkommen wachse die Bevölkerung entlang der Trasse überdurchschnittlich schnell, sagt Kauer, dies verschärfe die Situation.

Im Umkreis der Strecke wird schon ausgebaut: ab Markt Schwaben nach Mühldorf bis Freilassing und am Erdinger Ringschluss - Projekte, die das Bündnis ausdrücklich begrüßt. Dass aber am Abschnitt München Ost - Markt Schwaben Stillstand herrscht, kritisiert das Bündnis, denn gerade dort gebe es dringenden Handlungsbedarf. "Die zukünftige Verkehrsbelastung im Münchner Osten übersteigt die Kapazitäten der Infrastruktur, wenn keine Maßnahmen ergriffen werden", sagt Kauer. Zugausfälle, Verspätungen, übervolle Bahnen könnten dann die Folge sein.

Rund 600 Fahrgäste haben bereits an der Umfrage teilgenommen. Voraussichtlich in der zweiten Septemberwoche sollen die Ergebnisse vorlegen.

Die Umfrage steht im Internet unter www.sbahn-buendnis-ost.de.

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Quelle:
SZ vom 27.08.2018 / clli
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