Noch kein neuer Zeitplan:Mit dem barrierefreien Umbau des Poinger Bahnhofs wird es erst einmal nichts

Noch kein neuer Zeitplan: Eigentlich sollten die Bauarbeiten am Poinger Bahnhof bereits im Frühjahr beginnen. Doch damit wird es nichts, einen neuen Zeitplan gibt es bisher noch nicht.

Eigentlich sollten die Bauarbeiten am Poinger Bahnhof bereits im Frühjahr beginnen. Doch damit wird es nichts, einen neuen Zeitplan gibt es bisher noch nicht.

(Foto: Christian Endt, Fotografie & Lic)

Bei der ersten Ausschreibung gab es nur ein überteuertes Angebot, jetzt will die Bahn einen zweiten Anlauf starten

Der barrierefreie Ausbau des S-Bahnhofs Poing ist auf unbestimmte Zeit verschoben. Die Arbeiten müssten neu ausgeschrieben werden, so ein Bahn-Sprecher, danach sei ein neues Sperrzeitenkonzept für den Bahnbetrieb notwendig: "Das Projekt fällt nicht hinten runter, wir können nur nicht sagen, wann es realisiert wird." Eigentlich hätten die Umbauarbeiten im Frühjahr 2018 beginnen und gleichzeitig mit dem barrierefreien Ausbau der Stationen Feldkirchen, Heimstetten und Riem realisiert werden sollen.

Dass nun in Feldkirchen der erste Spatenstich für den Umbau stattgefunden hat und in Poing auf absehbare Zeit erst einmal nichts passiert, liegt am Boom in der Baubranche und daran, dass man sich dort die Aufträge derzeit aussuchen kann. Zur Folge hatte das, dass auf eine erste Ausschreibung des barrierefreien Umbaus in Poing nur ein Angebot einging - "und das war aus unserer Sicht nicht realistisch", so der Bahn-Sprecher.

Eigentlich wollten Bahn und Gemeinde zeitgleich bauen

Ähnlich ging es der Gemeinde Poing, die parallel die Arbeiten für die lang ersehnte Fußgänger- und Radlerunterführung unter den Gleisen hindurch ausgeschrieben hatte. Zwar forderten Ende 2017 zunächst 22 Firmen die Ausschreibungsunterlagen an, es ging jedoch kein einziges Angebot ein. Bahn wie Gemeinde entschieden sich angesichts dieses ernüchternden Ergebnisses für eine zweite Ausschreibung.

Doch der Rückschlag hat nun möglicherweise einen unterschiedlichen Zeitplan für beide Projekte zur Folge: Denn die Gemeinde hat ihren Teil der Arbeiten bereits neu ausgeschrieben und drei Angebote bekommen. Sie müssen derzeit noch geprüft werden und liegen dem Vernehmen nach deutlich über der Summe, die sich Gemeinderat und Verwaltung so vorgestellt hatten.

Bürgermeister Albert Hingerl (SPD) hofft, dass sich der Gemeinderat in seiner Sitzung am 12. April dennoch für das wirtschaftlichste der drei Angebote entscheiden kann. "Es gibt für mich jedenfalls nicht eine Alternative, die da lautet, dass wir die Unterführung nicht bauen", so der Bürgermeister. Schon viel zu lange hätten die Bürger auf die bequeme Verbindung zwischen Alt- und Neu-Poing warten müssen, "und es wird schließlich nicht billiger". Sollte der Gemeinderat zustimmen, könnten die Bauarbeiten in wenigen Wochen beginnen und Ende 2019 abgeschlossen sein.

Die Bahn auf der anderen Seite hat bisher den barrierefreien Umbau der Station noch nicht einmal ausgeschrieben. Dies soll demnächst passieren, ebenso wie für den Umbau in Heimstetten, für den es ebenfalls im ersten Anlauf kein adäquates Angebot gab. Einen neuen Zeitplan könne man aus diesem Grund noch nicht nennen, so der Bahn-Sprecher. Abgestimmt habe man das Vorgehen mit dem Freistaat, um so auch außerhalb des ursprünglichen Zeitplans die Finanzierung zu sichern. Denn eigentlich war der Umbau in Poing Teil des so genannten Bayern-Pakets 2018, für das ein begrenztes Budget bereitgestellt wurde.

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