Niedergesäß' Nachfolger:Vaterstettener Kandidatenkarussell

Die CSU will an diesem Mittwoch ihren Bewerber für die Bürgermeisterwahl bekanntgeben, die SPD folgt am Donnerstag

Wieland Bögel

Arbeit zieht Arbeit nach sich. Gerade hat die CSU die Landratswahl gewonnen, schon muss sie in den nächsten Wahlkampf ziehen. Wer das höchste Amt in der Gemeinde Vaterstetten vom neuen Landrat Robert Niedergesäß erben soll, will die CSU an diesem Mittwoch bekanntgeben. Ein weiterer Bewerber um den Chefsessel im Rathaus soll am Donnerstagabend feststehen, dann will die SPD ihren Bürgermeisterkandidaten benennen.

Die Antwort auf die K-Frage wird in Vaterstetten mit Spannung erwartet. Denn seit Niedergesäß' Landratskandidatur feststand, gab es quer durch alle Parteien Spekulationen, wer der nächste Bürgermeister werden könnte. Mit offiziellen Erklärungen hielten sich indes alle zurück. Man wolle erst abwarten, ob man nach der Landratswahl überhaupt ein neues Gemeindeoberhaupt brauche, hieß es unisono.

Dieses offizielle Stillschweigen verhinderte allerdings nicht, dass fleißig spekuliert wurde. Nahezu sämtliche Gemeinderäte von CSU und SPD, so sie die Altersgrenze von 65 Jahren noch nicht überschritten haben, wurden bereits als Niedergesäß-Nachfolger genannt. Zuletzt konzentrierten sich die Gerüchte auf die Gemeinderätinnen Bettina Zetzl und Monika Föller. Auch die erst kürzlich von der SPD zur CSU gewechselte Gemeinderätin Christl Mitterer wurde schon als Kandidatin gehandelt. Außerdem gab es Spekulationen, die CSU wolle einen Auswärtigen als Kandidaten anwerben, im Gespräch waren etwa der Zornedinger Bürgermeister Piet Mayr oder der JU-Kreisvorsitzende Tobias Scheller aus Oberpframmern. Auch bei der Frage nach einem SPD-Kandidaten wurde viel spekuliert. Neben Fraktionschef Günter Lenz waren Gemeinderätin Cordula Koch, die neue Ortsvorsitzende Heike Tischler sowie der Geschäftsführer des Kreisverbandes Daniel Kalteis im Gespräch. Ebenfalls möglich scheint, jemanden aus der Verwaltung zu nominieren. Hauptamtsleiter Götz Beckenbauer und Wirtschaftsförderer Georg Kast wurden hier mehrfach genannt, wie man aus gut unterrichteten Kreisen hört, haben beide aber abgelehnt.

Zumindest, was die Kandidaten von SPD und CSU betrifft, wird das Raten diese Woche ein Ende haben. Und bereits am Dienstag erklärte FDP-Gemeinderat und Dritter Bürgermeister Wolfgang Will, seine Partei werde keinen Kandidaten ins Rennen schicken. Ob man einen anderen Bewerber unterstütze, sei noch nicht entschieden, in Frage käme aber höchstens der CSU-Kandidat. Schließlich werde der Bürgermeister zeitgleich mit dem Landtag gewählt, da könne man nicht als Koalitionspartner der CSU antreten und dann SPD, Grüne oder Freie Wähler unterstützen.

Bei letzteren Beiden will man sich mit der Kandidatenfindung noch etwas Zeit lassen. "Wenn die anderen sich beeilen, sollen sie es tun", sagt FW-Gemeinderat Will-Rafael Bienheim. "Wir beobachten in Ruhe die Situation", so Grünen-Fraktionssprecher Axel Weingärtner. Diese Gelassenheit liegt auch daran, dass man derzeit bei Freien Wählern wie Grünen noch mitten in der Kandidatenfindung ist. "Es gibt in der Partei noch keine Meinung, wer es werden soll", sagt Weingärtner. Ähnlich ist es bei den Freien Wählern: "Wir wissen es noch nicht", bestätigt Bienheim. Ebenso unklar ist auch, ob Grüne und Freie Wähler gemeinsam in den Bürgermeisterwahlkampf ziehen wollen. Bienheim bestätigt entsprechende Überlegungen, auch Weingärtner will eine solche Strategie zumindest nicht ausschließen: "Vorstellen kann man sich vieles."

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