Süddeutsche Zeitung

Kritik an Brüsseler Entscheidung:Niedergesäß: "Das ist Verrat am Wähler"

Ursula von der Leyen statt Manfred Weber an der Spitze der EU-Kommission? Ebersbergs Landrat Robert Niedergesäß findet deutliche Worte.

Von Korbinian Eisenberger, Ebersberg/Brüssel

Ebersbergs Landrat Robert Niedergesäß (CSU) hat sich mit für seine Verhältnisse sehr drastischen Worten zur jüngsten Entscheidung beim EU-Gipfel geäußert. "Skandal was da heute in Brüssel passiert ist", heißt es in einem Statement auf seiner privaten Facebook-Chronik, die öffentlich für alle einsehbar ist.

"Da wird eine gescheiterte Verteidigungsministerin Präsidenten der EU-Kommission, die für kein europäisches Amt kandidiert hat", heißt es weiter. Niedergesäß spielt damit auf die Entscheidung der Staats- und Regierungschefs der EU an, welche am Dienstag Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) als neue Kommissionspräsidentin vorgeschlagen hatten.

Bei den Europawahlen Ende Mai war der CSU-Politiker Manfred Weber als Spitzenkandidat für diesen Posten angetreten. Niedergesäß bezeichnet das personelle Umschwenken in Brüssel nun als "Verrat am Wähler" und springt seinem Parteikollegen bei: "Hut ab vor Manfred Weber, dass er da so viel Haltung bewahren kann." Weber hatte seinen Anspruch auf die Kommissionsspitze zuvor bereits aufgegeben.

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SZ vom 04.07.2019/koei
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