Neues Konzept:Renovierung unter Bäumen

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An 13 Stationen auf dem 1,5 Kilometer langen Parcours können Kinder und auch Erwachsene viel über den Wald erfahren. Doch der Erlebnispfad ist in die Jahre gekommen und soll jetzt für 65 000 Euro erneuert werden. (Foto: Christian Endt)

Mit einem Jahr Verspätung soll der Naturerlebnispfad am Waldmuseum Ebersberg wieder hergerichtet werden. Etwa die Hälfte der Kosten könnte der Freistaat übernehmen, die Chancen dafür stehen offenbar gut

Von Wieland Bögel, Ebersberg

Spaziergänge können ja durchaus lehrreich sein - ganz besonders, wenn man rund ums Museum Wald und Umwelt unterwegs ist. Denn auf der Ludwigshöhe verläuft der Naturerlebnispfad, quasi die Außenanlage des Museums. Dieser ist allerdings schon etwas in die Jahre gekommen und soll darum 2019 umfassend saniert und neu gestaltet werden. Rund 65 000 Euro sind dafür vorgesehen, jeweils zur Hälfte bezahlt von der Stadt und vom Freistaat. Dies wurde nun im Ebersberger Umwelt- und Kulturausschuss vorgestellt. Kurz darauf meldete sich der CSU-Landtagsabgeordnete Thomas Huber mit einer guten Nachricht: Das Umweltministerium gebe dem Projekt gute Chancen auf Förderung.

Auf 13 Stationen und 1,5 Kilometern gibt es viel Wissenswertes über den Wald zu erfahren. Es gibt etwa verschiedene Baumarten zu entdecken, am Barfußpfad kann man den Waldboden erfühlen, das Insektenhotel stellt einige Waldbewohner vor und ein Toteisloch verweist auf die jüngere erdgeschichtliche Vergangenheit der Region. Allerdings wies Museumschefin Ines Linke bereits Anfang vorigen Jahres auf den Sanierungsbedarf des Naturerlebnispfades hin.

Zum einen, weil viele der Stationen in keinem guten Zustand mehr seien, worunter sowohl die Funktion, als auch die Sicherheit leide. Zum anderen wäre nach so vielen Jahren auch ein verbessertes Konzept zu überlegen. Derzeit gibt es verschiedene Rundwege, die zusammen den Naturerlebnispfad bilden. Seitens des Museums wäre aber "ein roter Faden" wünschenswert, also eine Zusammenlegung zu einem einzigen Pfad, so Linke damals.

Ein entsprechendes Konzept wurde dann auch in den folgenden Monaten erarbeitet, eine Jury aus Mitgliedern des Stadtrates, der Stadtverwaltung, des Museums-Förderkreises und des Forstamtes wählten es aus mehreren Vorschlägen aus. Doch, wie die Museumschefin nun im Ausschuss berichtete, sei der damalige Förderantrag nicht bewilligt worden. "Weil es zu teuer war", sagt Linke.

Laut Huber habe dies aber nicht an den Gesamtkosten gelegen, Grund für die Absage aus dem Ministerium sei "unter anderem eine unzureichende und nicht nachvollziehbare Kostenkalkulation" gewesen. Tatsächlich hat es wohl Unklarheiten gegeben, ob Stadt und Museum einen Neu- oder einen Umbau des Pfades beantragt hatten, sagt Linke. Denn ursprünglich habe man geplant, möglichst viel Material des vorhandenen Naturerlebnispfades wiederzuverwenden. Mit der Folge, dass das Ministerium eben in der Maßnahme lediglich einen Umbau gesehen habe, der nicht förderfähig sei.

Inzwischen habe man erneut einen Antrag gestellt, so Linke nun in der jüngsten Sitzung des Ausschusses. Um den Kriterien des Umweltministeriums zu genügen, wurde das Konzept des neuen Naturerlebnispfades etwas überarbeitet - aber auch, um die Kosten niedrig zu halten. Zwei Stationen werden dabei wohl dem Rotstift zum Opfer fallen, bedauert die Museumschefin. So werde das ursprünglich geplante "grüne Klassenzimmer" - wie der Name nahelegt, sollten dort Schülergruppen in der Natur etwas über die Natur lernen - wohl nicht umzusetzen sein. Auch eine Neugestaltung des Meditationsplatzes sei nicht möglich.

Trotz des etwas abgespeckten Sanierungsprogramms gab es Lob von Bürgermeister Walter Brilmayer (CSU). Schließlich sei es nicht immer einfach mit "dem Zuschuss-Wesen oder -Unwesen". Er dankte daher Linke, "dass Sie einen Weg gefunden haben, wie es funktioniert".

Auch Huber reklamiert seinen Anteil daran, er habe sich beim Umweltministerium "aus vollster Überzeugung für dieses wichtige Projekt eingesetzt", schreibt er in einer Pressemitteilung. Er habe auch die Stadt und das Museum beraten, wie "die formalen Voraussetzungen alle erfüllt werden können", so Huber weiter: "In einem klärenden Gespräch aller Beteiligten konnte letztlich in sehr konstruktiver Atmosphäre eine gute Lösung gefunden werden, die nun voraussichtlich in die Genehmigung des Förderantrags münden wird." Formell entschieden wird dies allerdings erst im Dezember.

© SZ vom 14.11.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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