Neues Angebot:Ein Treffpunkt für Familien in Vaterstetten

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Das Bürgerzentrum im offenen Haus der Awo wird zunächst eineinhalb Tage in der Woche geöffnet sein

Von Franziska Bohn, Vaterstetten

Vor dem Eingang des Offenen Hauses der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in Vaterstetten steht eine Gruppe lachender Kinder im Kreis und spielt Fußball. Drinnen hat sich eine Taekwondo-Gruppe um ein Buffet versammelt, um ihr Sommerfest zu feiern. Das Haus ist voll und schon jetzt ein Treffpunkt für Familien.

Genau das soll das neue Bürgerzentrum auch sein, wie Bürgermeister Georg Reitsberger (Freie Wähler) bei der Eröffnung am Dienstag erklärte. Er lobte die bürgerfreundliche Einrichtung und auch die Leiterin des offenen Hauses der Awo, Edith Fuchs: "Sie ist wie eine Mutter zu den Bürgern und Kindern." Schon lange stand die Idee eines Bürgerzentrums hier zur Debatte. "Die Idee wurde geboren", so Landrat Robert Niedergesäß (CSU), "weil wir kürzere Wege für unsere Bürger wollten." Mit dem offenen Haus der Awo gebe es keinen besseren Ort dafür, die Awo sei sehr wohltuend für den ganzen Landkreis.

Das Bürgerzentrum ist eine Außenstelle des Jugendamts. Die Bürgerinnen und Bürger können dort verschiedene Fachdienste des Kreisjugendamts antreffen und sich beraten lassen. Insgesamt wird das Bürgerzentrum eineinhalb Tage in der Woche geöffnet sein. Davon entfallen ein halber Tag auf die Bezirkssozialarbeit, ein halber Tag auf eine Koordinationsfachkraft der Bürgerzentren und ein halber Tag wird mit wechselnden Fachdiensten besetzt, wie der Kinderschutzstelle oder dem Jugendschutz. Ziel sei es außerdem, alle zwei Monate Vorträge und Informationsveranstaltungen mit dem Jugendamt anzubieten. "Vor allem, damit die Familien wissen, dass es uns gibt. Wir sind schließlich ihr Zentrum", erklärt der Stellvertretende Jugendamtsleiter und Teamleiter des Bürgerzentrums Florian Robida. Geplant seien Vorträge für Kleinkinder wie: "Wie bindet man ein Wickeltuch" oder "Ernährung und Pflege" und für Jugendliche zu "Cybermobbing" oder "Sucht".

Das Hauptaugenmerk liege dabei aber auf der Erziehungsberatung, da es hier schon ein funktionierende Systeme wie ein Mutter-Kind-Zentrum oder die Nachbarschaftshilfe gebe. In Zukunft soll es auch Schwangeren- und Seniorenberatung geben: "Aber das ist Zukunftsmusik", so Robida weiter. Auch andere Abteilungen des Landratsamtes sollen ihre Beratung im Bürgerzentrum zukünftig anbieten - je nach Bedarf werden die Dienste dann an das Interesse der Bürger angeglichen.

Natürlich dürfe man auch ohne Termin vorbeikommen. "Vielen ist der persönliche Kontakt sowieso lieber als am Telefon". Vor allem bei kleineren Fragen sei es gut, keine langen Wege in Kauf nehmen zu müssen. "Manchmal helfen wir nur, ein Netzwerk aufzubauen, so etwas kann schon die Lebensqualität verbessern", erklärt Robida.

Die Öffnungszeiten seien noch variabel und werden an den Bedürfnissen der Bürger angepasst werden: "Wir müssen da sein, wenn die Leute Zeit haben, das kann auch manchmal bis acht Uhr abends sein, da die meisten arbeiten", erklärt Robida. Von September an werden die Dienste im Bürgerzentrum besetzt sein. Bis zu fünf weitere Bürgerzentren seien geplant, zwei sollen noch dieses Jahr eröffnet werden.

Jetzt wird man abwarten, wie das Konzept von den Familien angenommen wird. Es gebe zwar nicht für jedes Problem eine Lösung, aber einen Wunsch hat Robida an die Familien: "dass alle neugierig sind und mal vorbeischauen".

© SZ vom 25.07.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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