Neuer Bebauungsplan nötig:In Wartestellung

Gewerbegebiet Taglaching

Bisher steht nur ein alter Holzstadel an der Straße bei Taglaching. Direkt daneben soll das neue Gewerbegebiet entstehen.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Wieder gibt es eine Verzögerung beim Taglachinger Gewerbegebiet - am Ende entscheidet wohl das Verwaltungsgericht

Von Barbara Mooser, Bruck

Natürlich wünscht sich Manfred Gaibinger nicht, dass der Bebauungsplanentwurf für das Taglachinger Gewerbegebiet rechtskräftig wird. Schließlich würde er den Entwurf samt aller Pläne dazu am liebsten für immer in die Tonne treten. Andererseits sind er und seine Mitstreiter deshalb momentan auch ein bisschen zur Untätigkeit verdammt: Schließlich sind sie fest entschlossen, gegen das Projekt zu klagen - und das können sie erst, wenn der Bebauungsplan alle Instanzen durchlaufen hat.

Wann es so weit sein wird, ist derzeit wieder unklar. Am Dienstagabend hat sich der Brucker Gemeinderat erneut mit dem Thema befasst, den vorhandenen Satzungsbeschluss zum Bebauungsplan aufgehoben und einen neuen gefasst. Inhaltlich ändere sich aber überhaupt nichts, sagt Bürgermeister Josef Schwäbl (CSU); auf Anraten eines Rechtsanwalts habe man aber ein paar Unklarheiten im Entwurf beseitigt. Nach wie vor ist geplant, am östlichen Ortseingang von Taglaching ein drei Hektar großes Areal für Gewerbe zur Verfügung zu stellen.

Die mehrfach modifizierten Pläne wurden von Anfang an sowohl von Anwohnern, wie auch von Umweltschützern heftig kritisiert, nicht zuletzt wegen der Nähe zur Urtel und der Lage in der idyllischen Landschaft. Es gab Proteste, Plakataktionen und sogar Benefizkonzerte für einen Stopp der Gewerbepläne. Bei einem Bürgerentscheid im Jahr 2015 hatten sich allerdings zwei Drittel der Brucker, die zur Abstimmung gegangen sind, für das Vorhaben ausgesprochen. Auch die Staatsregierung hat bereits signalisiert, dass sie das neue Taglachinger Gewerbegebiet für zulässig hält.

Wann es aber nun losgeht, wann also frühestens die Bagger in Taglaching anrollen, darüber wagt der Bürgermeister keine Prognose: "Ich habe keinen Zeitplan, ich mache auch keinen", sagt er. Interessenten, die sich in Taglaching ansiedeln wollten, habe man jedenfalls "immer schon gehabt", daran habe sich auch nichts geändert. "Wir gehen einen Schritt nach dem anderen", so Schwäbl.

So hält es auch die Schutzgemeinschaft Taglachinger Tal, für die aber noch vieles "in der Schwebe" ist, wie Manfred Gaibinger, einer der Sprecher, erklärt. Erst müsse der Bebauungsplan rechtskräftig werden, also auch das Landratsamt zustimmen. Wie die Entscheidung dort ausfalle, hängt nach Einschätzung Gaibingers davon ab, "inwieweit die Parteischiene die Fachschiene beeinflussen kann". Er rechnet aber damit, dass letztlich alle Instanzen den Bebauungsplan billigen und es dann vors Verwaltungsgericht geht.

Die Schutzgemeinschaft sei dafür gerüstet, bekräftigt Gaibinger, das für eine Klage benötigte Kapital sei vorhanden.

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