Neue Einrichtung in Poing:Intensivpflege-WG wird erweitert

Der Betreiber möchte in der Neufarner Straße von acht auf zwölf Plätze aufstocken

Die Intensivpflege-Wohngemeinschaft in der Poinger Neufarner Straße soll erweitert werden. Damit würde zukünftig auch das Erdgeschoss des Hauses Platz für vier weitere Bewohnerinnen und Bewohner bieten. Darauf einigten sich die Mitglieder des Bau- und Umweltausschusses in der jüngsten Sitzung einstimmig.

Die Intensivpflege-WG gibt es bereits seit Sommer 2019. Damals entschied der Gemeinderat über die Umnutzung eines Teils des Hauses an der Neufarner Straße; die Nutzung war bis dahin gewerblich ausgerichtet. Der Gemeinderat genehmigte eine Wohngemeinschaft mit acht Betten und vier Stellplätzen für Autos von Besucherinnen und Besuchern sowie dem Personal.

Nun soll auch das Erdgeschoss als Wohnfläche dienen. Die Firma "Communitas intensiv & ambulant", von der die WG betrieben wird, möchte dazu vier weitere Betten zur Verfügung stellen. Für den Stellplatznachweis rechnet der Betreiber mit einem Personalschlüssel von 1,5 Personen Pflegepersonal, was einem Stellplatz entspricht, sowie maximal einem Besucher, der zur gleichen Zeit anwesend ist. Also: Für die Erweiterung der Betten wird ein Bedarf von zwei zusätzlichen Stellplätzen angesetzt. Die erforderlichen Stellplätze sind im Bestand bereits vorhanden, wie es in den Sitzungsunterlagen heißt. Äußerlich werden am Gebäude keine Veränderungen vorgenommen.

Die Stellplatz-Kalkulation ist in diesem Fall ein Sonderfall, denn weder der Schlüssel für die Nutzung "Betreutes Wohnen (Senioren)" noch "Wohnheim für Behinderte" trifft auf das Konzept der außerklinischen Intensivpflege in einer Wohngemeinschaft exakt zu. Laut Bürgermeister Thomas Stark (parteilos) gibt es aktuell kein Parkplatzproblem im Bereich der Intensivpflege-WG. Er habe sich die Situation vor Ort angesehen und ihm erschien es, dass die vorhandenen Möglichkeiten ausreichen. Ausschussmitglied Werner Dankesreiter (Grüne) fragte daraufhin, ob bereits Erfahrungsberichte aus dem laufenden Betrieb vorlägen.

Die Frage scheint nicht zu überraschen, denn das Konzept der Wohngemeinschaft lässt sich als neuartig und dementsprechend noch relativ unerprobt bezeichnen - das zeigte sich bereits in der nicht eindeutigen Zuordnung einer Nutzungsart bezüglich der Parkplatz-Kalkulation. "Barrierefrei und rollstuhlgerecht werden die betroffenen Menschen 24 Stunden von qualifizierten Fachkräften versorgt und in ihren eigenen Wünschen unterstützt und begleitet", erklärt der Betreiber das Konzept der WG auf seiner Webseite. Demnach strebt Communitas als ambulanter Pflegedienst eine individuelle Pflege an, die ausschließlich WG-bezogen erfolgt. Die angebotene häusliche Intensivpflege soll sowohl den Betroffenen als auch den Angehörigen ein selbstbestimmtes und lebenswertes Leben ermöglichen. Bürgermeister Stark teilte auf die Nachfrage von Dankesreiter mit, dass es zwar bis dato keine Erfahrungsberichte gäbe, aber auch keine Beschwerden von Nachbarn oder ähnliches vorlägen.

Die Ausschussmitglieder stimmten daraufhin einstimmig dem Beschlussvorschlag zu, der die Erweiterung der Wohngemeinschaft um vier Betten erlaubt. Vorbehaltlich der Zustimmung der Gemeinderäte in einer der kommenden Sitzungen wird die Wohngemeinschaft demnach vergrößert.

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