Süddeutsche Zeitung

Neue Angebote gefordert:Mehr Ärzte, mehr Hortplätze

Kirchseeoner CSU reicht zwei Anträge im Gemeinderat ein

Von Andreas Junkmann, Kirchseeon

Die Kirchseeoner CSU hat offenbar das Soziale in ihrem Namen für sich entdeckt, denn der Ortsverband bringt zur nächsten Gemeinderatssitzung gleich zwei Anträge ein, die den Bürgern das Leben in der Marktgemeinde erleichtern sollen. Zum einen fordern die Christsozialen einen Runden Tisch zur besseren ärztlichen Versorgung am Ort, zum anderen soll der Ausbau von zusätzlichen Hortplätzen geprüft werden. Mit beiden Themen werden sich die Gemeinderäte bei ihrer Sitzung am Montagabend auseinandersetzen.

"Kirchseeon wird nicht ausreichend auf Ebene der allgemeinen Fachärzte versorgt", sagt Jan Paeplow, stellvertretender CSU-Ortsvorsitzender. Dies sei kein optimaler Zustand und führe zu Unmut in der Bevölkerung. Paeplow kritisiert vor allem das Fehlen von Kinderärzten, Frauenärzten und Orthopäden in der Marktgemeinde. Bürger müssten deshalb für ihre Gesundheit teils weite Wege nach Ebersberg, München oder Rosenheim auf sich nehmen. Um hierfür Lösungsansätze zu finden, soll das Thema nun laut CSU-Antrag gemeinsam mit dem Kommunalbüro für ärztliche Versorgung diskutiert werden.

Neben der Gesundheitsversorgung sehen die Christsozialen auch bei der Kinderbetreuung in Kirchseeon Nachholbedarf. Zwar stehe die Gemeinde bei der Versorgung von Kleinstkindern sehr gut da, im Grundschulalter gebe es aber "kein bedarfsgerechtes Angebot in der Betreuung nach dem Unterricht", wie es in einer Pressemitteilung heißt. Man wolle sich deshalb künftig gezielter am Bedarf der Familien orientieren - und das bedeutet, zusätzliche Hortplätze zu schaffen. Immer mehr Familien wollen Paeplow zufolge ihre Kinder im Hort unterbringen, müssen aufgrund von Platzmangel aber auf die offene Ganztagsbetreuung ausweichen. Der Marktgemeinderat soll deshalb nun grünes Licht für die Prüfung weiter Hortplätze in Kirchseeon geben.

Derzeit können Eltern ihre Kinder im Grundschulalter entweder in die offene Ganztagsschule der Nachbarschaftshilfe geben oder den Awo-Hort nutzen. Ein geplantes Konzept der gebundenen Ganztagsschule dagegen, werde sich Paeplow zufolge nicht vor 2020 oder gar 2021 umsetzen lassen.

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Quelle:
SZ vom 22.06.2019
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