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Naturschutz in Poing:Nächster Schritt zu neuer Baumschutzverordnung

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Nur noch eine Hürde muss sie nehmen, dann ist die neue Poinger Baumschutzverordnung fix. Der Bau- und Umweltausschuss hat der überarbeiteten Version in der jüngsten Sitzung seine Billigung erteilt, nun muss noch der Gemeinderat zustimmen.

Die Gemeinde hat bereits seit vielen Jahren eine Baumschutzverordnung. Schon bisher mussten Gemeindebürger vorher eine Genehmigung einholen, ehe sie einen größeren Baum oder Teile davon entfernen durften. Ausgenommen von dieser Regelung waren Nadel- und Obstbäume, dies soll nun geändert werden. Auch größere Nadelbäume - mit Ausnahme von Fichten - sollen demnach nicht ohne Genehmigung gefällt werden dürfen. Bei Obstbäumen gilt die Ausnahme hingegen immer noch, nur bei Walnussbäumen und Esskastanien ist eine Erlaubnis erforderlich. Unzufrieden war mit der Neufassung lediglich Herbert Lanzl (CSU), der sagte, Nadelbäume könnten doch ein Grundstück stark verschatten, weshalb er in einem solchen Fall für eine Ausnahme plädierte. Bauamtsleiterin Christine Wirth wies darauf hin, dass jeder Einzelfall geprüft werde und eine Verschattung nicht unbedingt eine Fällerlaubnis nach sich ziehe - ebenso wenig wie beispielsweise das Argument, dass das herabfallende Laub eines Baumes störend sei.

Werner Dankesreiter (Grüne) sagte, man werde, wenn man dies wolle, immer einen Grund finden, warum man einen Baum loswerden müsse. Eine Prüfung jedes einzelnen Falles sei doch hier sinnvoll. Im Übrigen, so Dankesreiter, sei diese Diskussion schon mehrmals geführt worden, man müsse sie doch nicht erneut aufrollen. Wolfgang Spieth (FDP) äußerte generell Bedauern darüber, dass kaum mehr große Bäume in Vorgärten gepflanzt würden, obwohl sie doch das Straßenbild sehr positiv veränderten. Der Ausschuss stimmte letztlich der geänderten Satzung gegen die Stimme Lanzls zu.

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SZ vom 20.09.2021 / moo
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