Naturschutz:Anzing sagt Goldafter-Raupen den Kampf an

Lesezeit: 1 min

Wegen Goldafterbefalls werden bei Anzing Bäume beschnitten. Die Arbeiten werden mehrere Tage dauern.

Die Raupen des Goldafters sind bis zu vier Zentimeter lang und gut zu erkennen an den weißen Seitenflecken, den beiden roten Trichterwarzen und der auffallend langen Behaarung. Genau diese ist für den Menschen jedoch nicht ungefährlich: Die Brennhaare können bei Hautkontakt zu Reizungen, lang anhaltendem Juckreiz oder anderen allergischen Reaktionen führen.

Auf Nebenflächen entlang der Staatsstraße 2081, nördlich von Anzing, haben sich die Tiere in den vergangenen Jahren massiv ausgebreitet. Um die Population des Schmetterlings einzudämmen, plant das Staatliches Bauamt Rosenheim deshalb in diesem Bereich, von Montag, 16. November, an einen umfangreichen Gehölzschnitt, wie die Behörde in einer Pressemitteilung informiert.

"Der Gehölzrückschnitt wird so durchgeführt, dass der Strauchbewuchs auf den Stock gesetzt wird. Das heißt, dass die Sträucher wieder austreiben können und Bäume als sogenannte Überhälter - also mit Baumkrone den Strauchbestand überragend - erhalten werden", erklärt Natascha Neuhaus, zuständig für Landschaftspflege und Umweltschutz beim Staatlichen Bauamt Rosenheim. Dadurch könne ein Großteil der in den Gehölzen hängenden Raupengespinste entfernt und so der Befall in den kommenden Jahren reduziert werden. Ergänzend dazu ist für das Frühjahr 2021 eine gezielte Behandlung der verbleibenden Bäume mit Bioziden vorgesehen, da sich auch hier zahlreiche Raupengespinste befinden.

Dieser Rückschnitt dient zugleich auch der Verjüngung der Gehölze. Da an der Autobahn 94, im Bereich der Anschlussstelle Anzing, ebenfalls größere Gehölzbereiche von der Goldafterraupe befallen sind, erfolgen die Maßnahmen in Abstimmung mit der Autobahndirektion Südbayern, der Gemeinde Anzing sowie der Unteren Naturschutzbehörde am Landratsamt Ebersberg. Durchführen wird den Gehölzschnitt die Straßenmeisterei Ebersberg. Straßenmeister Johannes Bachmaier rechnet damit, dass die Arbeiten etwa zwei bis drei Tage dauern werden.

© SZ vom 16.11.2020 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Hungrige Raupe
:Buchsbaumzünsler treibt Unwesen im Kreis Ebersberg

Der Schädling aus Fernost frisst ganze Pflanzen kahl und bringt sie zum Absterben. Gartenbauer erläutern, wie man ihn bekämpft.

Von Andreas Junkmann

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: