Nächtlicher Einsatz:Der Wilde Westen fängt gleich hinter Poing an

Wilder Westen in Niederbayern

Symbolfoto.

(Foto: dpa/dpaweb)

In Markt Schwaben eskaliert ein Streit um entsorgte Drogen. Mehrere Streifen-Polizisten sind im Einsatz, zweimal braucht es Fessel.

In einer Wohnung in Markt Schwaben ist es in der Nacht auf Montag zu Szenen gekommen, die an einen Wildwest-Film erinnern. Wie die Polizei Poing mitteilte, wurde wegen eines lautstarken Streits in der Wohnung eines 38-jährigen Markt Schwabeners eine Streife gerufen. In der Auseinandersetzung des Mannes mit einer 33-jährigen Frau ging es darum, dass er ein verbotenes Betäubungsmittel seiner Bekannten in der Toilette entsorgt hatte. Die Beamten hatten den Streit fast schon geschlichtet.

Nun kam ein zweiter Bekannter der Frau hinzu, ein 28-jähriger Ebersberger, worauf die beiden Männer in einen verbalen Streit gerieten. So wurde eine weitere Polizeistreife gerufen, die den jüngeren Mann aus der Wohnung holte und einen Platzverweis aussprach. Das aber sah der 28-Jährige offenbar nicht ein: Kaum im Freien, ging er auf zwei Beamte los, um wieder in die Wohnung zu gelangen. Die Polizisten rangen ihn schließlich zu Boden und fesselten ihn. In der Zwischenzeit ging es hinter der Wohnungstür wieder zur Sache. Der Streit zwischen der 33-Jährigen und ihrem Gastgeber war erneut entbrannt. Sie beschuldigte ihren Bekannten nun, er habe sie gewürgt. Die Polizei trennte die beiden voneinander und sprach nun auch gegen die Frau einen Platzverweis aus.

Auch sie akzeptierte den Verweis nicht freiwillig: Die Beamten mussten sie ebenfalls fesseln und aus der Wohnung führen. Daran wiederum störte sich ganz offensichtlich der 38-jährige Wohnungsbesitzer. Er versuchte nun aktiv, seine Bekannte aus der Fesselung zu befreien, scheiterte jedoch. Letztendlich durfte er in seiner Wohnung bleiben, den 28-jährigen Ebersberger und die Frau nahm die Poinger Polizei hingegen in Sicherheitsgewahrsam. Der Angriff des vorbestraften Ebersbergers gegen die Beamten dürfte Folgen haben. Da er eine offene Bewährungsstrafe verbüßt, stellte die Staatsanwaltschaft Haftantrag. Der Frau steht ein Verfahren wegen Verdachtes auf Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz bevor. Gegen den 38-Jährigen wird wegen Verdachtes der Körperverletzung und versuchter Gefangenenbefreiung ermittelt.

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