Nachruf:Trauer um Pfarrer Mathias Häusl

Zorneding neuer Pfarrer Mathias Häusl.

Seit September 2017 war Mathias Häusl Pfarrer in Zorneding. Ende Januar ist der gebürtige Bad Reichenhaller im Alter von nur 56 Jahren gestorben.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Neugierig, offen und freundlich: So haben die Zornedinger Mathias Häusl erlebt. 2017 war er als neuer Pfarrer in die Gemeinde gekommen, er und auch seine Pfarreimitglieder hatten sich auf eine lange gemeinsame Zeit gefreut. Nun ist diese Zeit viel zu schnell zu Ende gegangen: Am vergangenen Donnerstag ist Mathias Häusl im Alter von nur 56 Jahren nach einer schweren Krankheit gestorben.

Zur Kirche hingezogen hat es Mathias Häusl schon als Kind. Bereits als Bub habe er mit seinen beiden Schwestern Gottesdienst gespielt, erzählte er einmal. Die Mädchen waren die Kirchgänger, er selbst übernahm die Rolle des Pfarrers. Als Erwachsener schlug Häusl zunächst einen anderen Weg ein, er machte eine Ausbildung als Technischer Zeichner. Doch der Wunsch, sich ganz der Kirche hinzuwenden, wurde immer stärker: "Wenn Gott einen im Visier hat, dann findet er auch einen Weg, wie er einen bekommt und trägt", sagte Häusl 2017 der SZ. Er nahm das Theologiestudium auf und wurde 1999 in Freising zum Priester geweiht.

Zunächst war Häusl Kaplan in Berchtesgaden, übte dann in verschiedenen Pfarreien Seelsorgehilfe aus und übernahm schließlich 2003 den Pfarrverband Chieming. Weil er merkte, so formulierte er es selbst, dass seine "physischen und psychischen Kräfte immer mehr nachließen", verabschiedete er sich aber 2013 von diesem Pfarrverband. An seiner Aufgabe in Zorneding reizte ihn, dass er wieder mehr als Seelsorger wirken konnte. Gleichzeitig wusste er, dass es auch seine Aufgabe war, wieder Ruhe in die Gemeinde zu bringen, nachdem sein Vorgänger Olivier Ndjimbi-Tshiende Zorneding nach rassistischen Morddrohungen gegen ihn verlassen hatte. Er komme unvoreingenommen in seine neue Gemeinde, sagte er damals, und hoffe, dass die Menschen in Zorneding genauso neugierig seien wie er. Die Gemeindemitglieder wiederum bereiteten ihm einen feierlichen und freundlichen Empfang.

Nun müssten sie sich von ihm verabschieden. Details zu Ort und Zeitpunkt der Beerdigung waren am Montag allerdings noch nicht bekannt.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: