Nachruf:Trauer um Leo Pößl

Pößl

Leo Pößl war 32 Jahre lang Bürgermeister in Baiern. Auch als Kreisrat engagierte er sich. Nun ist er im Alter von 85 Jahren gestorben. Am Samstag ist die Beerdigung.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Der frühere Bairer Bürgermeister ist im Alter von 85 Jahren gestorben

Seine Weggefährten haben zeitlebens mit großem Respekt von ihm gesprochen. Leo Pößl sei ein Mensch, der nicht nur nach Rechten, sondern immer nach Pflichten gefragt habe und die Menschen mit Herzlichkeit aufgenommen habe, sagte der damalige Landrat Hans Vollhardt, als sich Pößl aus gesundheitlichen Gründen nach 32 Jahren aus seinem Amt als Bairer Bürgermeister verabschiedete. Seine Gemeinde würdigte Pößl für seine Leistungen mit der Ehrenbürgerschaft. Nun ist der Altbürgermeister im Alter von 85 Jahren gestorben.

Pößl war der jüngste Bürgermeister im Landkreis gewesen, als er 1966 als Kandidat der Wählergemeinschaft "Einigkeit" zum ersten Mal ins Amt gewählt wurde. Er selbst scherzte gern darüber, dass er wohl nur nominiert worden sei, weil es so praktisch sei: Denn als Geschäftsstellenleiter der Raiffeisen arbeitete er bereits im selben Haus, in dem sich auch die Gemeindekanzlei befand, nur eine Tür weiter. Doch seinen Posten bei der Bank gab er bald ab, denn bei der Gemeinde gab es viel zu tun: Unter Pößl wurde die Fertigstellung des Schulgebäudes, das Vereinsheim, die Schulsportanlage, der Bauhof und das Feuerwehrhaus in Angriff genommen. Auch die neue Wasserversorgung und Kanalisation wurden in seiner Amtszeit gebaut.

"Er hat viele Projekte in die Wege geleitet, über die wir heute richtig froh sind", sagt Martin Riedl, der heute Bairer Bürgermeister ist. Als Pößl sein Amt angetreten habe, habe es nicht einmal eine Müllabfuhr gegeben; die Gemeindestraßen seien nicht asphaltiert gewesen. Doch nicht nur Pößls Leistungen bewundert Riedl, auch persönlich habe er ihn sehr geschätzt, sagt er: Sein Vorgänger sei ein sehr angenehmer, ruhiger Mensch gewesen, der über ein enormes Wissen über die Gemeinde verfügt habe. Dieses ist nun verloren gegangen.

Pößl beschränkte sein Engagement freilich nicht nur auf Baiern, 18 Jahre lang war er auch im Kreistag tätig. Aus gesundheitlichen Gründen musste er sich 1998 aus der Politik zurückziehen, in vielen Vereinen arbeitete er aber auch danach noch mit.

Zum Abschied aus dem Bairer Rathaus erhielt Pößl nicht nur eine Figur des heiligen Leonhard, sondern auch ein Keyboard - denn Musik war eine Leidenschaft des Kommunalpolitikers. Seinem Nachfolger Josef Zistl gab Pößl im Gegenzug einen Ratschlag mit: Man müsse als Bürgermeister gut hören, aber nicht alles hören, gut sehen, aber manches auch übersehen.

Der Rosenkranz für den Altbürgermeister findet an diesem Freitag um 19 Uhr in der Kirche in Antholing statt. Das Requiem mit anschließender Beerdigung beginnt am Samstag um 10 Uhr ebenfalls in der Kirche in Antholing, anschließend ist die Beerdigung im Kirchenfriedhof.

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