Eigentlich war Peter Speckmaier mit der Politik schon fertig, bei den Wahlen 2008 trat der langjährige Hohenlindener Gemeinde- und Kreisrat nicht erneut an. Doch für ein kurzes Gastspiel ist er Ende 2019 noch einmal an seine langjährige Wirkungsstätte zurückgekehrt: in den Kreistag, dessen Mitglied er von 1972 bis 2008 gewesen ist – allerdings unter anderer Flagge.
Der langjährige CSU-Kreisrat und Ortsvorsitzende Speckmaier war mittlerweile zur Bayernpartei gewechselt und brachte für diese die Wahlperiode bis Mai 2020 zu Ende. Politisch interessiert blieb er auch danach, wovon unter anderem seine zahlreichen Leserbriefe zeugen, in denen er sich zu regionalen wie überregionalen Themen zu Wort meldete. Nun ist Peter Speckmaier im Alter von 85 Jahren gestorben.
Zwischen 1966 und 2008 war Peter Speckmaier Gemeinderat in Hohenlinden, ab 1972 hatte er auch einen Sitz im Kreistag
Seit 1966 vertrat der Forstbeamte die Christsozialen im Gemeinderat seines Heimatortes Hohenlinden, der es nicht zuletzt Speckmaier verdankt, dass es ihn heute noch als eigenständige Gemeinde gibt. Denn eine frühe Version der Gemeindegebietsreform im Jahr 1976 sah eine Fusion der drei nördlich des Forstes gelegenen Kommunen Anzing, Forstinning und Hohenlinden zu einer Verwaltungsgemeinschaft vor. Der damalige stellvertretende CSU-Kreisvorsitzende Speckmaier und der Landtagsabgeordnete Otto von Feury, der einige Jahre zuvor bereits erfolgreich die Auflösung des Landkreises Ebersberg verhindert hatte, gehörten zu den wichtigsten Akteuren dagegen und hatten letztlich Erfolg: Die Forstgemeinden blieben eigenständig.
In Hohenlinden setzte sich Speckmaier jahrzehntelang für eine Verkehrsentlastung seines Ortes ein – etwa die im Jahr 2000 eröffnete Umgehungsstraße für die B12, wie auch den Ausbau der Autobahn 94, die dann im Oktober 2019 fertig wurde. Und dass die Hohenlindener seit mittlerweile 45 Jahren eine Buslinie zum Bahnhof Markt Schwaben nutzen können, geht ebenfalls auf den damaligen verkehrspolitischen Sprecher der Kreis-CSU zurück.
Zwei Mal trat Speckmaier auch als Bürgermeisterkandidat für die CSU in Hohenlinden an, allerdings gewann immer die ÜWG
Für die CSU bewarb sich Peter Speckmaier auch zweimal für das Amt des Bürgermeisters, beide Male indes vergeblich. Im Jahr 1978 unterlag er dem kurz zuvor wegen der Gebietsreform aus der CSU ausgetretenen Josef Katterloher, 18 Jahre später dem bis heute amtierenden Ludwig Maurer, der für die von Katterloher gegründete ÜWG antrat.
Wie dieser überwarf sich indes auch Speckmaier schließlich mit der CSU, der er bis 2007 ganze 28 Jahre als Ortsvorsitzender gedient hatte. Auslöser war der – nach Ansicht Speckmaiers – respektlose Umgang mit den in der Senioren-Union organisierten älteren Mitgliedern. Unter anderem eben bei der Aufstellung der Kreistagslisten, auf denen sich für Hohenlinden kein einziges Mitglied der SU befand.
Speckmaier kandidierte dann auf der Liste der Bayernpartei. Als sich diese nach einer bizarren und teils rechtsextremistischen Rede von ihrem Kreisrat Franz-Xaver Garhammer trennte, zog er für ein knappes halbes Jahr als Nachrücker ein.
Der Trauergottesdienst für Peter Speckmaier mit anschließender Beerdigung findet am Samstag, 8. Februar, um 10 Uhr in Hohenlinden statt.