Süddeutsche Zeitung

Nachruf:Ernst Strom ist gestorben

Zwei für den Landkreis bis heute bedeutenden Einrichtungen sind mit dem Namen Ernst Strom verbunden: Er war 1978 Gründungsmitglied des "Vereins bildender Künstler", aus dem zwei Jahre später der Kunstverein Ebersberg wurde, und Initiator der Kunstausstellungen im Vaterstettener Rathaus. Dort hatte sich Ernst Strom auch mit einem Kunst-am-Bau-Projekt verewigt, genau wie gegenüber in der Kirche "Zum kostbaren Blut Christi", deren Wandgemälde "Himmlisches Jerusalem" ein Werk Ernst Stroms ist. Einer größeren Öffentlichkeit bekannt wurde er allerdings durch seine Plakate: Seit den 1950er Jahren brachte Ernst Strom Farbe und einen gewissen Witz in die Werbelandschaft der alten BRD. Nun ist Ernst Strom im Alter von 90 Jahren gestorben.

Geboren wurde er im Jahr 1929 in München. Im Alter von 14 Jahren mussten Ernst Strom und seine Familie vor dem Krieg aus der Stadt fliehen, bis zum Abitur lebte er bei Verwandten in Niederbayern. Dort entdeckte Ernst Strom sein künstlerisches Talent und fand Menschen, die dieses förderten. Es folgte der Besuch der Grafischen Akademie München und ein Berufsleben als Grafiker. Ein steckerlfischschwenkendes Münchner Kindl, wie es 1957 aufs Oktoberfest einlud, gehörte ebenso zu seinem Repertoire wie eine im Stil einer Modellbahnanlage gehaltene Werbung fürs Bahnfahren. Daneben schuf Ernst Strom Tafelbilder, farbige Holzschnitte, Glasfenster, Wandgemälde, Reliefs, Kunst am Bau und vieles mehr. Eines seiner Werke ist das Altarbild in Sankt Christophorus in Neukeferloh, dort findet an diesem Dienstag, 25. Juni, um 10 Uhr ein Requiem für Ernst Strom statt, anschließend ist die Beerdigung im Vaterstettener Gemeindefriedhof.

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SZ vom 25.06.2019 / wkb
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