Nachfragebündelung:Gemeinsam zum eigenen Strom

Kooperation soll in Kirchseeon Photovoltaik günstiger machen

Wenn man gemeinsam anpackt, dann geht im Leben vieles leichter. Diese Weisheit hat man sich nun offenbar in der Marktgemeinde Kirchseeon zu Herzen genommen. Dort hat Klimaschutzmanagerin Melanie Fuchs eine sogenannte Nachfragebündelung für Photovoltaikanlagen ins Leben gerufen, deren Ziel es ist, Bürger zusammenzuführen, die ihren eigenen Strom produzieren wollen. Bei einem Vortragsabend an diesem Dienstag, 12. Februar, um 18 Uhr im Eglhartinger Gasthof Hamberger sollen alle wichtigen Details der Aktion geklärt werden - und Fuchs hofft darauf, dass sich der ein oder andere Teilnehmer gleich dafür begeistern lässt.

Die Idee der Nachfragebündelung ist im Landkreis nicht ganz neu. In Glonn hatte die Energieagentur Ebersberg bereits ein ähnliches Projekt umgesetzt. "Dadurch bin ich erst darauf gekommen, dass man so etwas eigentlich auch in Kirchseeon machen könnte", sagt Fuchs. Der Klimaschutzmanagerin ist es ein Anliegen, den Photovoltaikausbau in der Marktgemeinde weiter voranzutreiben. Die Nachfragebündelung sieht sie dafür als eine gute Möglichkeit. Zwar gibt es Fuchs zufolge in Kirchseeon auf einigen Dächern bereits entsprechende Anlagen, der Andrang sei zuletzt aber wieder etwas zurückgegangen. "Durch die Aktion wollen wir dem Thema wieder einen Push verleihen."

Für die Interessenten gibt es Fuchs zufolge zwei Vorteile: geringerer Aufwand und weniger Kosten. Trotz der Zusammenlegung erhalte jeder eine individuelle Beratung und schließlich eine auf seine Bedürfnisse angepasste Anlage. Durch die gemeinsame Ausschreibung am Ende der Planungsphase könne man aber bei den Monteuren günstigere Preise erzielen, so Fuchs. "Wir wollen die Bürger einfach ein bisschen an die Hand nehmen." Eine Maximalanzahl an Teilnehmern gibt es übrigens nicht. "Je mehr mitmachen, desto besser", so die Klimaschutzmanagerin.

Der Zeitplan der Aktion sieht zunächst eine etwa dreimonatige Planungsphase vor, bis schließlich die Angebote ausgeschrieben werden. Per Mehrheitsentscheid wird dann abgestimmt, welche Firma den Zuschlag für den Auftrag erhält. Für die Interessenten ist das Angebot zunächst unverbindlich. "So lange nichts unterschrieben ist, kann man jederzeit auch aussteigen", sagt Fuchs. Kosten in Höhe von etwa 100 Euro würden lediglich für die Detailplanung durch die Energieagentur anfallen.

Wie viele Bürger bei der Nachfragebündelung teilnehmen werden, lässt sich laut Fuchs im Vorfeld nur schwer abschätzen. Es hätten sich aber schon häufiger Leute bei ihr gemeldet, die Interesse an einem solchen Projekt gezeigt hätten. Auch in anderen Landkreisgemeinden gebe es der Klimaschutzmanagerin zufolge bereits Bestrebungen, eine entsprechende Aktion zu starten. "Es gibt zwar in zwischen nicht mehr die riesen Fördersätze für Photovoltaikanlagen, aber es lohnt sich auf jeden Fall noch", ist Fuchs überzeugt. Vor allem dann, wenn man den erzeugten Strom für den Eigenbedarf nutze. "Gerade angesichts der steigenden Energiepreise schadet es nicht, wenn man selbst seinen Beitrag dazu leistet."

Informationsabend zur Nachfragebündelung für Photovoltaikanlagen am Dienstag, 12. Februar, 18 Uhr, im Gasthof Hamberger in Eglharting.

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