Nachdenkliche Analyse:Ein Ort in Bewegung

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Anstoßen auf die Erfolge der vergangenen Jahre: Martina Schott und Bürgermeister Piet Mayr. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

In Zorneding appelliert der Bürgermeister für Offenheit

"Sie sind ja nicht zum Vergnügen hier!" Scherzhaft drohte Bürgermeister Piet Mayr (CSU) am Samstagabend im Zornedinger Martinstadl damit, seine Neujahrsrede abendfüllend zu gestalten. Tatsächlich war die Rede dann zwar einigermaßen lang, aber ganz sicher nicht langweilig: Nachdenklich und tiefgründig befasste sich Mayr mit dem Zustand der Welt und der Gemeinde und appellierte dafür, für notwendigen Wandel offen zu sein. "Stillstand ist absolut keine Lösung. Dazu haben wir in der Gemeinde viel zu viel zu verlieren. Angefangen vom Ortsbild, über die Gemeinschaft der Bürger im Ort bis hin zu dem Charakter und der Vielfalt, die die Gemeinde und unsere Bürger ausmacht", sagte er.

Zuvor hatte der Bürgermeister skizziert, in welchem Spannungsfeld sich eine Gemeinde im Münchner Speckgürtel befindet. "Wir haben unsere spürbaren Veränderungen hauptsächlich wegen der Attraktivität unserer Region, dem fast zwangsläufigen Bevölkerungswachstum im Raum München und dem damit verbundenen Druck auf die Gemeinden im Umland", sagte er. Gemeinden außerhalb der Ballungsräume müssten da mit anderen Herausforderungen fertig werden, sie müssten mit einer Schrumpfung und Abwanderung der Bevölkerung kämpfen. In Zorneding sei sich der Gemeinderat seiner Verantwortung aber bewusst, betonte Mayr, er überlege zurückhaltend, sehr bedacht und damit weitblickend, wie sich die Gemeinde entwickeln solle und wie das Wachstum und die damit verbundenen Veränderungen für die Menschen im Ort verträglich blieben.

Veränderung - unter dieser Überschrift standen auch die anschließenden Ehrungen. Gewürdigt wurden laut Mayr Menschen, die im positiven Sinne Veränderungen in der Gemeinde herbeigeführt hätten. Zu ihnen gehört beispielsweise Martina Schott, die Anfang 2014 zur Vorsitzenden des Seniorenbeirats gewählt wurde und die Gründungsjahre des Gremiums maßgeblich geprägt hat. "Sie brachte viele wichtige Projekte auf den Weg, um das Leben für ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger in Zorneding schöner, vielseitiger und seniorengerecht zu gestalten", sagte Mayr. Als "echte Institution im TSV Zorneding" bezeichnete der Bürgermeister Hilde Tiemann. In 28 Jahren voller Aktivitäten und Engagement habe sie den Verein geprägt, ob nun als Leiterin der Turnabteilung oder auch im Vorstand. Für ihre Pflege der Partnerschaft mit Cappela Maggiore wurden Fredi Heiß und Barbara Kulosa geehrt. Sie hätten zur Förderung es europäischen Gedankens beigetragen, lobte Mayr. Wie jedes Jahr standen auch die sportlichen Erfolge beim Neujahrsempfang im Fokus. Beispielsweise die der Tischtennisspielerin Nina Krüger, die sich beim Bezirkspokal für Kreisligamannschaften ungefährdet gegen die gegnerischen Mannschaften durchgesetzt hat und sich anschließend im Einzel den Pokalsieg sicherte. Markus und Maria Glaser sowie Patrizia Frantz wurden stellvertretend für die erfolgreichen Ingoltschützen geehrt. Mayr würdigte aber auch generell die gute Jugendarbeit des Schützenvereins und die fruchtbare Kooperation mit den "Forstschützen", eine Auswahl des Sportschützengaus Ebersberg. "In 2018 wurden beispielsweise 15 überregionale Wettkämpfe bestritten, von denen unter Ingelsberger Beteiligung zehn Podestplätze belegt werden konnten", sagte der Bürgermeister. Erfolgreich waren auch die Fußballer, die erste Mannschaft des TSV Zorneding ist aufgestiegen - auch sie bekamen vom Bürgermeister im Martinstadl eine Ehrung.

© SZ vom 14.01.2019 / moo - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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