Süddeutsche Zeitung

Nach zwei Jahren auf der Flucht:Bankräuber von Hohenlinden ist gefasst

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Polizei nimmt Serientäter in Rottal-Inn fest. Der Mann hat bei vier Überfällen mehr als 50 000 Euro erbeutet.

Von Wieland bögel

Der bewaffnete Räuber, der in der vergangenen Woche eine Bank in Hohenlinden überfallen hatte, ist gefasst. Nach einem Zeugenhinweis führte die Spur zu einem 43-jährigen Mann aus dem Kreis Rottal-Inn. Der geständige Tatverdächtige wurde am Montagnachmittag festgenommen und am Dienstag dem Haftrichter vorgeführt.

Auf die Spur gekommen sind die Ermittler dem Räuber durch die Veröffentlichung der Bilder aus der Überwachungskamera in der Hohenlindener Bank. Daraufhin ging aus der Bevölkerung ein Hinweis zur möglichen Identität des Bankräubers bei der Polizei ein. Die Erdinger Ermittler überprüften am Montag den 43-Jährigen an seinem Wohnanwesen im Landkreis Rottal-Inn. Im Verlauf des Gesprächs mit den Kripo-Beamten wurde der Verdächtige zunehmend nervöser und verwickelte sich in Widersprüche, wie die Polizei berichtet. Nach weiterer intensiver Befragung räumte er schließlich die vorangegangene Tat vom 21. Mai - den Überfall in Hohenlinden - ein. Die Ermittler fanden bei dem 43-Jährigen schließlich auch noch Beweismittel wie die Tatwaffe - ein Gasrevolver - und die Kleidung, die er beim Überfall getragen hatte.

Der Beschuldigte wurde festgenommen. Bei seiner Vernehmung legte er ein umfängliches Geständnis ab. Er räumte auch drei weitere Banküberfälle ein. Denn der 43-Jährige ist ein Serienräuber. Das erste Mal schlug er am 18. April 2012 in einer Raiffeisenbank in Rotthalmünster zu. Trotz Großfahndung gelang es damals nicht, den Bankräuber zu fassen, weshalb er es wohl wenige Monate später am selben Ort erneut versuchte: Am 2. November 2012 überfiel er dieselbe Bank ein zweites Mal. Anschließend wurde ihm Rotthalmünster aber offenbar zu gefährlich, weshalb er sich für seinen nächsten Überfall die Volksbank-Filiale in Hohenlinden aussuchte. Dort schlug er am 31.Oktober 2013 das erste Mal zu. Bereits damals hatte die Polizei schnell darauf spekuliert, dass es sich um den Räuber von Rotthalmünster handeln könnte. Auch wurden die Überwachungsfotos aus der Bank veröffentlicht, dennoch verlief die Fahndung erfolglos. Auch in Hohenlinden ging der 43-Jährige nach dem bewährten Muster vor und überfiel die Volksbankfiliale am Mittwoch vergangener Woche erneut.

Der Grund für die Taten des 43-Jährigen, der über kein geregeltes Einkommen verfügt, war offensichtlich chronischer Geldmangel und Verschuldung, erklärte die Polizei in einer Pressemitteilung. Wenig Beute hat der nun Festgenommene in den vergangenen Jahren aber nicht gemacht. Laut Polizeiangaben gelang es dem Täter in einem Fall, mehrere Zehntausend Euro zu erbeuten. Der Gesamtschaden liegt bei mehr als 50 000 Euro. Viel ist von dem Geld aber wohl nicht mehr übrig. Wie die Ermittler erklärten, hätten sie bei dem Festgenommenen nur etwa 3000 Euro sicherstellen können.

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Quelle:
SZ vom 28.05.2014
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