Süddeutsche Zeitung

Nach mehr als zehn Jahren:Aus für Wochenmarkt

Moosacher verlieren ihre einzige örtliche Einkaufsmöglichkeit

Christian Hufnagel

- Moosach hat zwar keinen Lebensmittelladen, trotzdem gibt es nicht genügend Nachfrage für einen wöchentlichen Bauernmarkt. Jedenfalls wurde der "Mittwochsmarkt" jetzt eingestellt, mehr als zehn Jahre hatte er sich gehalten. Damals hatte der Feinkostladen geschlossen und die Vereinigung "Frauen für Moosach" suchte nach einer "Möglichkeit der Grundversorgung" für die Bevölkerung. "Für uns bedeutet es einfach Lebensqualität, wenn man fußläufig einkaufen gehen kann, Kinder lernen können alleine einzukaufen und eine Möglichkeit besteht, sich im Dorf zu treffen", lautete die Motivation, wie Regine Müller in ihrer Pressemitteilung rückblickend erklärt.

Und die Unterstützung war groß: Gemeinde und Pfarrgemeinde stellten Parkplätze und Strom zur Verfügung, die Initiatoren versuchten durch Aktionen wie jüngst ein Kürbisschnitzen für Kinder Kunden zu locken. "Aber all das hat nicht darüber hinwegtäuschen können, dass Moosach eine kleine Gemeinde ist, gut versorgt durch Lebensmittelmärkte in den benachbarten Städten", so Müller. Die Folge: Die Marktanbieter wechselten häufig, es wurde immer schwieriger, Nachfolger zu finden. Zuletzt zog auch noch der Bäcker seinen Stand ab. Deshalb habe man das Konzept auf Eis gelegt, heißt es in der Pressemitteilung, zumal in Moosach seit einiger Zeit ein Dorfladen diskutiert werde. Bleibt den Initiatorinnen also vorerst nur die Erkenntnis: "Der Markt war ein insgesamt sehr wichtiger Beitrag für unser Dorf. Wir möchten uns bei allen Marktständlern nochmals bedanken."

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Quelle:
SZ vom 08.11.2012
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