Musikschule Ebersberg:Mit Freude zur Musik

"Singklassen" haben sich an Ebersberger Grundschulen etabliert

Von Andreas Junkmann, Ebersberg

Während Grundschulkinder in grauer Vorzeit noch mit dem obligatorischen Blockflötenunterricht gequält wurden, soll die musikalische Früherziehung heute deutlich spielerischer und damit auch nachhaltiger vonstatten gehen. Das zumindest hat sich die Musikschule Ebersberg auf die Fahne geschrieben, die deshalb sogenannte Singklassen in ihr Repertoire aufgenommen hat. Seit rund einem Jahr gibt es das Angebot nun auch an den Grundschulen der Kreisstadt - und die Resonanz darauf fällt durchweg positiv aus, wie Musikschulleiter Peter Pfaff nun in der jüngsten Sitzung des Umwelt-, Sozial- und Kulturausschusses zu berichten wusste. Da auch die Stadträte nach wie vor von dem Nutzen der Singklassen überzeugt sind, soll das Angebot auch künftig fortgeführt werden.

"Für die Kinder ist das ein riesen Beitrag zur Persönlichkeitsentwicklung", sagte Pfaff über die Unterrichtsstunden, die einmal wöchentlich an den Ebersberger Grundschulen stattfinden. Im Rahmen der Singklassen solle den Schülerinnen und Schülern der ersten Jahrgangsstufen durch Sprache, Musik und Bewegung die Freude am Musizieren vermittelt werden - ganz ohne Druck, wie Pfaff betonte. "Jedes Kind kann den Lieblingsweg für sich finden." Ziel der musikalischen Früherziehung sei es, bei den Kleinen die Lust darauf zu wecken, ein Instrument zu erlernen. Wie Pfaff sagte, stehe dabei vor allem der inklusive Gedanke im Vordergrund: Der Zugang zur Musik solle von Anfang an erreich- und bezahlbar sein. "Wir haben den Anspruch und auch den politischen Auftrag, für alle da zu sein. Nicht nur für die Eliten", so der Musikschulleiter.

Der politische Auftrag ist deshalb erwähnenswert, da die Einrichtung zu einem Großteil vom Freistaat und den teilnehmenden Kommunen getragen wird. Entsprechend ist die Musikschule auch auf die Gunst eines Gremiums wie den Ebersberger Kulturausschuss angewiesen. Dort waren die Mitglieder aber bereits im Juli vergangenen Jahres sehr von der Idee angetan, Singklassen an den Grundschulen zu etablieren. Entsprechend positiv waren nun auch die Reaktionen auf die erste Zwischenbilanz. Die Singklassen seien "ein ganz tolles Projekt", sagte etwa Bürgermeister Uli Proske (parteilos), der der Musikschule weiterhin die Unterstützung der Stadt zusicherte. Marc Block (Grüne) lobte, dass man den "Elfenbeinturm Musikschule" verlassen habe und stattdessen direkt in die Schulen reingehe. Ähnlich warme Worte kamen auch aus den übrigen Fraktionen, weshalb außer Frage stand, dass das Musikprojekt in der Kreisstadt weiter fortgesetzt wird.

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