Moosach:Möglicher Lebensretter für Lucas gefunden

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Die Hoffnung, einen Stammzellenspender für den 18-jährigen Moosacher gefunden zu haben, steigt.

Von Sandra Langmann, Moosach

Das Hoffen und Bangen könnte für den an Leukämie erkrankten Lucas aus Moosach bald ein Ende haben. Denn wie es aktuell aussieht, hat der 18-Jährige einen potenziellen Knochenmarkspender gefunden. "Allerdings ist alles noch sehr ungewiss, da es noch keinen Transplantationstermin gibt", erklärt Laura Riedlinger, Spendenbeauftragte der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS).

Anfang 2017 bekam der junge Moosacher die Diagnose Blutkrebs, seitdem ist Lucas dringend auf einen Stammzellenspender angewiesen. Es dauerte nicht lange, und schon war man ihm bei der Suche behilflich. Am 19. Februar organisierte die Freiwillige Feuerwehr mithilfe der DKMS eine große Registrierungsaktion. Die Organisatoren staunten nicht schlecht, als klar wurde, wie viele Menschen sie letztlich erreichten.

Der Aufwand war allerdings auch groß: Die Werbetrommel wurde kräftig gerührt, und sogar Regionalbusse wurden mit dem Aufruf zur Typisierung beklebt. Die Freiwillige Feuerwehr Oberpframmern organisierte extra einen Bus, um Spender zu mobilisieren und zur Registrierung nach Moosach zu bringen. Und das mit Erfolg: 2116 Menschen kamen in die Rudolf-Obermayr-Halle in Moosach, um Lucas zu helfen.

Lucas war nicht nur die Unterstützung der Freiwilligen Feuerwehren sicher. Auch seine Freunde standen ihm tatkräftig zur Seite und hatten für den 18-jährigen Moosacher eine Überraschung parat. Anfang Februar, nachdem im örtlichen Pfarrheim gebetet wurde, ließen sie bunte Luftballons mit ganz besonderen Nachrichten in den Nachthimmel steigen.

"Für uns würde er dasselbe tun"

An den Ballons wurden Kärtchen mit einem Foto von Lucas und mit persönlichen Botschaften und Wünschen angebracht. Damit wollte ihn die Gemeinde nicht nur bei der Suche nach einem passenden Spender unterstützen, sondern ihm auch jede Menge Kraft geben. "Wir wollen Lucas damit zeigen, dass wir immer für ihn da sind", sagte Nina Berger, eine Freundin von Lucas. "Für uns würde er dasselbe tun."

Der Beistand und die Unterstützung scheinen Früchte zu tragen, denn wie Laura Riedlinger von der DKMS nun mitteilte, wurde eventuell ein passender Knochenmarkspender für Lucas gefunden. Ein Spender oder eine Spenderin aus Großbritannien habe wohl die passenden Stammzellen für Lucas. "Doch man muss noch abwägen, ob wirklich alles passt", erklärt Riedlinger vorsichtig. Denn obwohl die vermeintliche Nadel im Heuhaufen vermutlich gefunden wurde, sind noch Untersuchungen notwendig. "Ist der potenzielle Spender gesund? Befindet er sich im Ausland? Möchte er tatsächlich noch spenden?"

Diese Fragen müssten noch geklärt werden. Nach gesetzlichen Richtlinien dürfen zum potenziellen Spender keine näheren Angaben gemacht werden, er oder sie bleibt somit anonym. Da noch Untersuchungen ausstehen, kann man weder sagen, ob die Zellen von Lucas angenommen werden, noch wie die Transplantation vonstatten gehen wird. Entweder, wie in den meisten Fällen, erfolgt eine periphere Stammzellenspende, wobei Blut abgenommen wird. In einigen Fällen werden aber auch Stammzellen aus dem Beckenkammknochen entnommen, wofür eine Narkose notwendig ist.

Doch auch die DKMS hofft, dass die Spende so schnell wie möglich stattfinden kann. "Wir zittern mit und hoffen, dass die Gewebemerkmale übereinstimmen", sagt Riedlinger. Derzeit gehe es Lucas gut. Nach der zweiten Chemotherapie sei er zwar geschwächt gewesen, doch gerade sei er zu Hause, erläutert Riedlinger. Bei der Chemo werden sowohl gute als auch schlechte Zellen abgetötet, daher sei sein geschwächter Zustand leider "normal". Lucas warte derzeit natürlich auch auf eine positive Nachricht, wofür ihm alle fest die Daumen drücken.

© SZ vom 28.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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