Mitten in Vaterstetten:Feuer und Wasser

Brandgefährlich ist es im Vaterstettener Rathaus nun endlich nicht mehr - die neue Gefahr kommt dafür durchs Dach

Von Wieland Bögel

Feuer ist so ein bisschen der Außenseiter unter den Elementen. Dass mit ihm besser nicht gespielt wird, lernen schon die Kinder, dass mit Feuer auch ganz grundsätzlich nicht zu spaßen ist, werden Brandschutzexperten nicht müde zu betonen. Und ersinnen darum immer neue Regeln und Vorschriften. Diese tragen offenbar der Tatsache Rechnung, dass das Feuer immer gerissener wird: Was vor wenigen Jahrzehnten noch als absolut brandschutztauglich galt, wird von modernen Feuern problemlos überwunden. Diese Gefahr drohte auch im Vaterstettener Rathaus, das Gebäude wurde vor einiger Zeit gewissermaßen höchst offiziell zur Todesfalle erklärt, weshalb heuer umgebaut werden musste. Unter anderem wurde der bisher offene Lichthof verkleidet, damit könnten im Rathaus bald wieder Veranstaltungen stattfinden. Im Kulturausschuss wurde nun eine kleine Auswahl vorgestellt, was den Rathausbesucher demnächst erwartet.

Noch in diesem Jahr wird es eine Infoveranstaltung für die Interessenten am neuen Einheimischenmodell geben, Bürgermeister Georg Reitsberger darf am Dienstsitz seinen Geburtstag feiern - inklusive Tanzveranstaltung - außerdem ist auch die Weihnachtsstimmung nicht in Gefahr, die provenzalische Krippe darf wie jedes Jahr das Auge der Besucher erfreuen. Noch besser soll es dann werden, wenn erst einmal die offizielle Baugenehmigung für das endlich feuerfeste Rathaus vorliegt. Dann können nicht nur wie früher wieder Konzerte, Lesungen und ähnliche kulturelle Veranstaltungen im Lichthof stattfinden, zusätzlich soll eine völlig neue Art von Event die Bindung der Bürger an den Sitz der Gemeindeverwaltung fördern: Clubbing-Abende. Bis zu drei Mal im Jahr könnte sich das Rathaus in eine coole Lounge für bis zu 150 zahlende Gäste verwandeln.

Dank der zusätzlichen Wände, die bei der Brandschutzsanierung eingebaut werden mussten, gibt es nun auch viel Platz für die bildende Kunst. Darum sind auch jährlich vier Gemäldeausstellungen geplant - allerdings sind die von einer Fachjury handverlesenen Bilder nicht im Lichthof, sondern ausschließlich in den Gängen des Rathauses zu bewundern. Grund ist, dass, kaum ist die Feuergefahr gebannt, ein anderes Element Ärger macht: das Wasser. Dieses lässt es sich nach wie vor nicht nehmen, auch außerhalb der Bürozeiten das Rathaus zu besuchen, durch das schon seit Jahren undichte Dach. Darum, so die Einschätzung der Verwaltung, sollten aus versicherungstechnischen Gründen im Lichthof besser keine Bilder aufgehängt werden. Und vielleicht muss ja im Rathaus bald erneut etwas nachgerüstet werden - diesmal der Hochwasserschutz.

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