Mitten in Markt Schwaben:Voll verheizt

Der Gemeinderat muss einen Beschluss zurücknehmen, den er bereits vor Jahren beschlossen hat. Dazu braucht es nun einen neuen Beschluss.

Kolumne von Korbinian Eisenberger

Einen eigenen Fehler zuzugeben, fällt manchmal schwer - und je weiter der Fehler und dessen Folgen zurück liegen desto komplizierter wird es. Insofern darf dieser Beschluss des Markt Schwabener Gemeinderats vom Dienstagabend durchaus gewürdigt werden. Im Sitzungssaal des Rathauses ging es um das Markt Schwabener Hallenbad, ein emotionales Thema im Ort, das auf Bürgerversammlungen und im Gemeinderat schon zu hitzigen Debatten geführt hat. Hitzig wurde es auch diesmal - wenn auch in anderem Sinn.

Dem Gemeinderat lag am Dienstag ein Beschluss vor, der einen vorherigen Beschluss aus dem April 2016 aushebeln sollte. Damals hatte der Gemeinderat dafür gestimmt, "dass im Hallenbad ein Blockheizkraftwerk installiert wird", wie es in der Sitzungsvorlage von damals hieß. Ziel dieses Beschlusses war, das Hallenbad mit Wärme zu beheizen, die innerhalb der Gemeinde produziert wird - ein durchaus nachhaltiger Gedanke also. Allerdings war dieser Gedanke nicht ausreichend zu Ende gedacht.

Wie Bauamtsleiter Frank Eichner in der Sitzung mitteilte, stellte sich in den seither vergangenen dreieinhalb Jahren heraus, dass Markt Schwabens 40 Jahre altes Hallenbad in seiner jetzigen Form gar nicht für ein Blockheizkraft ausgelegt ist. "Viele Faktoren sind damals nicht berücksichtigt worden", so Eichner. Stattdessen setze die Gemeindeverwaltung lieber auf eine Fernwärmeversorgung, hieß es in der neuerlichen Beschlussvorlage am Dienstag. Dieser Empfehlung folgte der Gemeinderat mit einem Beschluss, der den ersten Beschluss aushebelt. Es sah gar nicht so kompliziert aus.

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