Wer beim Eishockey die Sterne sieht, hat in aller Regel einen Ellenbogen abbekommen, wahlweise auch ein Knie oder einen Schläger. Um als Schläger-Typ durchzugehen, muss man aber nicht zwingend mit Kufen und Helm auf dem Eis stehen. Es reicht, mit einer Fahne in der Kurve zu stehen. Die Fahne muss entweder wehen oder übel riechen.
Beim Grafinger Eishockeyklub EHC Klostersee haben sie reichlich Erfahrungen gesammelt mit Gästen, die unweit des Stadions - meist sternhagelvoll - Prügel verteilten. Vor drei Jahren jedoch ist Ruhe eingekehrt. Im Bereich des Stadions ist es an Heimspieltagen so friedlich, dass ein Streichelzoo dagegen fast ein Schlachtfeld ist. Wo sich so manche Familien nicht mehr ins Stadion trauten, sah man vergangene Saison ganze Clans kleiner Eishockeyfans ins Stadion pilgern.
Im komplizierten Verhältnis des EHC zu den Sternen hat der Juni nun eine Wendung eingeleitet. Der Deutsche Eishockeybund (DEB) hat den Klub für seine engagierte Nachwuchsarbeit ausgezeichnet - mit drei Sternen vom DEB-Nachwuchsleiter. Der EHC Klostersee ist damit einer von ganz wenigen Amateur-Vereinen in Deutschland, die diese Auszeichnung besitzen. Eine Sternstunde für die Grafinger, ganz ohne Helm und Schläger.