Die Straße mit dem schönen Namen St 2080 zwischen der Autobahn und der Stadt Ebersberg hat so viele unangenehme Stellen, dass man gar nicht alle aufzählen kann. Eine Sondererwähnung verdient jedoch die größte Kreuzung des Dorfes Forstinning. Die liegt am Eck vom Gasthaus Zum Vaas, wo man zur Forstinninger Ortsmitte hin abbiegen kann, oder - in die andere Richtung - nach Anzing. Aber egal wohin man auf dieser Kreuzung fährt: Es macht unheimlich wenig Spaß. Das sieht nach einem kleinen lokalen Ärgernis aus, hat jedoch große politische Dimensionen.
Wer dort schon mal war, kennt die Probleme. An der Forstinninger Kreuzung gibt es ständig Stau, halsbrecherische Manöver, und manchmal einen Blechschaden. Der Grund ist relativ einfach: Wer auch immer sich die Kreuzung ausgedacht hat, er muss vergessen haben, die Linksabbieger einzuberechnen. Wer nun aus Ebersberg kommend nach Anzing will, oder von der A 94 zum Forstinninger Rathaus, braucht entweder eine ordentliche Portion Mut. Oder einen gutherzigen Fahrer im Gegenverkehr, der anhält, wenn einer nach links abbiegen will.
Die Forstinninger Kreuzung zeigt: Wer sich nur ein Stück weit nach links orientiert, läuft Gefahr, anzuecken. Was nur konsequent ist, wo die St 2080 ja eine Staatsstraße vom CSU-regierten Freistaat ist. Dort löst das Wort "links" bekanntermaßen zunehmend Schnappatmung aus. Umso konsequenter wäre es, die Linksabbiegerei in Forstinning durch einen Kreisverkehr für immer aus der Welt zu schaffen. Im Kreisel darf man nämlich nur rechts abbiegen.
Wahrscheinlich wird das aber trotzdem nie passieren. Denn dann müsste die CSU ja dafür stehen, dass in Bayern ein Kreuz verschwindet.
