Süddeutsche Zeitung

Mitten in Ebersberg:Mia san Mia

Eine besondere Sängerin steht am Wochenende in Ebersberg auf der Bühne - allerdings muss man möglicherweise um ihre Gesundheit Sorge haben

Kolumne von Korbinian Eisenberger

Ebersberg bekommt Besuch von einem ungewöhnlichen Gast. Auf Einladung der Handballerinnen vom "TSV EBE Forst United" tritt die Schlagersängerin mit dem Künstlernamen "Mia Julia" am Samstagabend in der Volksfesthalle auf. "Diese Nacht geht nie zu Ende", lautet eines ihrer bekanntesten Stücke. Normalerweise gibt sie ihre Stimmgewalt nicht in der Region um München zum besten, sondern auf einer Insel in Spanien. "Mallorca da bin ich daheim" heißt ein Lied der Künstlerin. Nun wird Ebersberg Zeuge ihrer Kunst.

Über Kunst und deren ausführende Organe lässt sich streiten, so mancher würde Mallorca-Hits das Prädikat Kunst gar absprechen, was jedoch zum Scheitern verurteilt ist, weil die Freiheit der Kunst unangreifbar ist. An Tagen wie diesen gibt Mia Julias Auftritt in Ebersberg dennoch Grund zur Sorge. Anlass ist die Neigung der Künstlerin, ihre frühen Berufserfahrungen als Darstellerin in Erwachsenen-Filmen in ihre neue Tätigkeit als Sängerin einfließen zu lassen.

Sprich: Die aus Gilching stammende Sängerin interpretiert ihre künstlerische Freiheit gerne mit körperlicher Freizügigkeit. Im Sommer von Mallorca ist das unbedenklich, allerdings seit kurzem nicht mehr erlaubt. Und in Ebersberg? Ist es womöglich erlaubt, aber aus gesundheitlichen Gründen bedenklich. Der Grund: Es schneit hier gerade wieder ganz unmallorquinisch. Am Samstagabend soll es in der Stadt Null Grad haben. Mögen die Handballerinnen die Volksfesthalle gut vorheizen. Im Sinne von Mia san Mia. Nicht dass sich die Künstlerin einen Schnupfen holt.

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Quelle:
SZ vom 12.02.2019
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