Mitten in Ebersberg:Gefährlicher Herbst

Im Frühling schlagen die Bäume aus, im Herbst werfen sie mit Eicheln um sich

Von Karin Kampwerth

Frühling, Sommer, Herbst oder Winter - welche man als die schönste Jahreszeit empfindet, ist doch sehr individuell. Eine Mehrheit wird sich vermutlich aber für den Frühling und den Sommer entscheiden. Zu Erstem neigen viele, weil mit steigenden Temperaturen die Vorfreude auf Letzteren steigt. Dennoch gibt es Menschen, die den Winter tausendmal schöner finden. Etwa, weil sie leidenschaftliche Skifahrer sind, so gerne Lebkuchen essen oder in der Werbebranche arbeiten. Dem Klischee zufolge trägt man da ja gerne Rollkragenpullover, was im Sommer vermutlich Hitzepickel am Hals zu Folge hätte.

In diesen Tagen stellt sich durchaus aber auch die Frage, welches die gefährlichste Zeit im Jahr ist. Vertraut man ulkigen Redensarten, dann müssen sich Spaziergänger besonders im Frühling in Acht nehmen, weil da der Salat schießt und die Bäume ausschlagen. Wanderer, die gerne um den Egglburger See laufen, wissen aber, dass es zumindest dort im Herbst noch viel gefährlicher ist.

Am Montagmittag zum Beispiel, als ein durchaus kräftiger Wind den Himmel über Ebersberg von lästigen Regenwolken blank putzte, hätte man sich in der Eichenallee parallel zum See einen Helm gewünscht: Passanten wurden hier mit Eicheln beworfen, die kleine Sturmböen von den Bäumen bliesen! Dem Sommerliebhaber sei das ein Trost, kann er sich doch glücklich schätzen, nicht durch eine Kokospalmenplantage zu wandeln. Würden dort die Früchte der Bäume vom Winde verweht, würde das ganz schön fiese Kopfnüsse ergeben.

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