Mitten in Ebersberg:Einkaufen bis zur Erschöpfung

Im weiträumigen Slalom die Mitmenschen umkurven, das macht wirklich keinen Spaß. Vielleicht ist das der Grund für einen Fall, den die Polizei Poing meldet

Kolumne von Barbara Mooser

Auch in Coronazeiten soll man fit und beweglich bleiben, verschiedene Sportvereine bieten inzwischen sogar an, einem die Trainingsprogramme für zu Hause per Whatsapp aufs Handy zu schicken. Gewisse Schnelligkeit und Geschicklichkeit kann man aber auch beim notwendigen Wochenendeinkauf erwerben. Das fängt schon beim Weg zum Supermarkt an, hier ist großräumiger Slalom angesagt, denn noch ist das mit den mindestens eineinhalb Meter Sicherheitsabstand nicht bei jedem durchgedrungen. Plaudernd laufen Familienmitglieder zu dritt oder viert nebeneinander, da hilft oft nur ein beherzter Sprung auf die Straße, um nicht versehentlich auf Tuchfühlung zu gehen.

Noch schlimmer wird es dann im Supermarkt selbst, strategisch steuert man den Wagen in halbwegs leere Gänge, in die dann aber mit traumwandlerischer Sicherheit vorne und hinten Einkäufer einbiegen, die sich ungeniert direkt neben einen vors Regal drängen und vor denen man sich nur durch eine zügige Drehung und einen schnellen Abgang retten kann. Und an der Kasse schließlich gilt es noch jene zu blocken, die den Sicherheitsabstand vor dem eigenen Einkaufswagen als Einladung sehen, sich in die Lücke zu drängen, und flink vor jenen davonzuspringen, die einem den Einkaufswagen in die Fersen rammen wollen.

Kein Wunder also, dass man sich nach einer solchen Shoppingtour erschöpfter fühlt als nach einem Dauerlauf im Park - nur eben nicht auf so angenehme Weise. Verständnis hat man für jeden, der sich das lieber nicht antun möchte - aber natürlich nicht für diejenigen, die deshalb möglicherweise kriminell werden. Von so einem Fall berichtet die Polizei Poing. Hier hat zwischen Freitagabend und Samstagmittag ein Unbekannter in einem Mehrfamilienhaus in der Kirchheimer Allee ein Kellerabteil aufgehebelt und mehrere Bier- und Saftflaschen im Wert von etwa 30 Euro gestohlen. Noch deutlich teurer kommt die Reparatur des Schadens an der Metalltür, die der Einbrecher beschädigt hat, sie wird auf 370 Euro geschätzt. Hinweise auf den Dieb nimmt die Polizei unter Telefon (08121) 991 70 entgegen.

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