Spuren hinterlässt vieles im Leben. Zuvorderst und zu Recht kritisch muss selbstredend über den ökologischen Fußabdruck diskutiert werden, den wir auf der Erde hinterlassen. Eine überaus bedenkliche Spur, denn würde man als Maßstab die gängigen Schuhgrößen zugrunde legen, nehmen sich selbst Goliaths Quadratlatschen äußerst zwergenhaft aus. Aber weg von der Metaebene.
Ganz profan hinterlassen natürlich Tiere Spuren, und zwar solche, die auch was nützen. Das machten sich etwa die klugen Fährtenleser der Indianer zu eigen, indem sie sich bei der Jagd an den Abdrücken von Krallen, Hufen oder Tatzen orientierten. Eine hilfreiche Gabe, die heutzutage Autofahrern einen Hinweis darauf geben kann, warum ihr Fahrzeug nicht anspringt. Befinden sich putzige kleine Pfotenspuren auf der Windschutzscheibe, ist davon auszugehen, dass hier ein Marder am Werk war, der sich den Bauch mit Benzinschlauch vollgeschlagen hat, bevor er via Motorhaube die Flucht antrat.
Spuren hinterlässt aber auch das Auto selbst. Wobei hier nicht jene gemeint sind, die sich auf die Umwelt auswirken, sondern eher auf den Zustand des Fahrzeuges - und seines Lenkers. Man denke nur an Paris und die verbeulten Renaults, Peugeots und Citroëns. Klar, die Hauptstadtfranzosen können vor allem eins nicht: einparken. Auch wenn sie dieser Umstand durchaus sympathisch macht, weil ihr motorisierter Untersatz kein heiliges Blechle ist. Insofern könnte man meinen, dass auch Ebersberg ein bisschen Paris ist. Zumindest in der Tiefgarage des Einkaufszentrums. Gut, Ein- und Ausfahrt sind vielleicht ein wenig eng geraten. Aber geschenkt. Wer sein Fahrzeug beherrscht, kommt selbst mit einem Kleinbus kratzerfrei auf den Parkplatz und wieder zurück. Dennoch steht ein Pfosten von einem Pkw sichtlich mitgenommen in der Ausfahrt. Und an Bordsteinkante und Leitplanke lassen Spuren schwarzer Striemen darauf schließen, dass hier der eine oder andere die Kurve nicht gekriegt hat. Ganz bestimmt aber nur, weil er im Herzen Franzose ist.