Mitten in der Region:Langfinger ohne Bildung

Einbrecher spezialisieren sich offenbar auf Schulen - über die Gründe lässt sich rätseln

Kolumne von Martin Mühlfenzl

Zum Jahresende kann das Bundeskriminalamt noch einmal gute Nachrichten verkünden: Die Zahl der Wohnungseinbrüche ist in den vergangenen zwölf Monaten in Deutschland deutlich zurückgegangen. Die sogenannten "Schadenzahlen" sinken, teilte das BKA mit - vor allem weil sich "die gute Zusammenarbeit der Polizeien des Bundes und der Länder und die Maßnahmen, die sowohl Prävention als auch die Strafverfolgung umfassen", auszahlten. Doch manchmal hilft die beste Vorsorge nichts.

Davon können die Ismaninger und die Taufkirchner im Landkreis München ein Lied singen. Wie auch die Vaterstettener und Markt Schwabener im Landkreis Ebersberg. Denn während also die Zahl der Wohnungseinbrüche sinkt, werden vermehrt Schulen zum beliebten Ziel diebischer Banden. Am vergangenen Donnerstag oder Freitag stiegen Einbrecher in die Ismaninger Mittelschule ein, hebelten mehrere Türen auf, öffneten gewaltsam den Tresor der Schule und machten sich mit einigen tausend Euro auf und davon. Im Oktober machten in der Vaterstettener Mittelschule Diebe auf die selbe Art und Weise fette Beute und ergaunerten etwa 3000 Euro - auch in Taufkirchen und Markt Schwaben waren Schulen das Ziel von Langfingern.

Nun könnten Analytiker behaupten, schlechte Bildung sei dafür verantwortlich, dass Gauner auf die Idee kämen, ausgerechnet Schulen auszurauben. Manch einer könnte dagegen halten: In Bildungseinrichtungen einzusteigen, zeuge doch gerade von ausgewachsener Kreativität. Wie auch immer, es ist schon ein recht unfreundlicher und unanständiger Akt, Schulen zu berauben. Zu diesen Schadenzahlen sagt das BKA leider nichts - aber vielleicht tauchen die Schulen in den neuesten Statistiken einfach nicht auf.

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