Mini-Konzert zum Wochenmarkt:Kulturelle Oasen

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Der Münchner Cellist Klaus Kämper ist bei Konzerten im Landkreis ein gern gesehener Gast. (Foto: Veranstalter)

Musikalische Andachten in Vaterstettens Pfarrkirche

Es sind ganz besondere, nämlich kleine, aber feine "Andachtskonzerte", die jeden Donnerstag von 10.15 bis 10.45 Uhr - parallel zum Wochenmarkt - in der Vaterstettener Pfarrkirche stattfinden. Kirchenmusikerin Beatrice Menz-Hermann rief diese Reihe im März 2020 zu Beginn der Corona-Krise ins Leben und freute sich sehr, als sich der Termin mit der Zeit gut etablierte. Wöchentlich konzipiert sie - zusammen mit hervorragenden Kollegen - ungewöhnliche und abwechslungsreiche Programme aus Worten und Musik zu jeweils einem speziellen Thema. Neben philosophischen, geistlichen oder spirituellen Texten gehört stets eine Bildbetrachtung dazu. Diese spirituellen "Gesamtkunstwerke" (teils sogar mit Tanz und bildender Kunst) laden dazu ein, sich eine kurze Auszeit vom hektischen Alltag in einer "kulturellen und spirituellen Oase" zu nehmen. Der Eintritt ist frei, Spenden für die Musiker werden herzlich erbeten. Da in der Kirche sehr gut Abstand gehalten werden kann, ist der Einlass allen Interessierten gestattet (nicht nur 3 G). Die Zuhörer dürfen am Platz die Masken abziehen.

Am nächsten Donnerstag, 30. Oktober, um 10.15 Uhr gestalten Klaus Kämper am Violoncello und Beatrice Menz an Orgel und Cembalo eine Andacht zum Thema "Dreieinigkeit". Es kommen Kompositionen von Ernest Bloch, Antonio Vivaldi und Johann Sebastian Bach zu Gehör. Kämper wurde als Cellist des preisgekrönten Cherubini-Quartetts international bekannt. Konzerte, Rundfunk- und Fernsehauftritte führten ihn mehr als zehn Jahre lang durch die ganze Welt, bis er sich 1989 vollkommen aus dem Konzertleben zurückzog. Er studierte in München Philosophie und Sanskrit, begann zu schreiben und zu komponieren. 1994 trat er erstmals wieder öffentlich auf. Heute lebt er als freier Künstler in München, konzertiert als Solocellist des Bayrischen Kammerorchesters und ist Mitglied verschiedener Ensembles. Menz-Hermann absolvierte die Studiengänge A- Kirchenmusik und Konzertfach Orgel an der Hochschule in München. Sie war Preisträgerin beim "Internationalen Improvisationswettbewerb Saarbrücken". Als Organistin konzertierte sie unter anderem mit den Regensburger Domspatzen, mit dem Ensemble Chrismos im Münchner Dom, im Ingolstädter Münster und im Eichstätter Dom, außerdem in diversen Orgelkonzertreihen etwa in Nürnberg, Lübeck oder Stockholm. 2003 wurde sie in die Meisterklasse Orgel bei Jaroslav Tuma in Prag aufgenommen, wofür sie ein zweijähriges Stipendium des DAAD erhielt. Ihr selbst komponiertes Kindermusical "Arche Noah" wurde im Gasteig aufgeführt und ist im Strube-Verlag erhältlich. Für ihr Engagement als Kirchenmusikerin in Vaterstetten erhielt sie im April 2008 den Tassilo-Preis der Süddeutschen Zeitung.

© SZ vom 29.09.2021 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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