Michael KuttnerAuf der Suche nach perfektem Klang

Lesezeit: 2 Min.

Michael Kuttner ist Informationstechniker aus Aßling. Er ist der Jahrgangsbeste seiner Zunft. Als solcher darf er nun auch beim Leistungswettbewerb auf Landesebene in Würzburg teilnehmen.

Stephen Virchow

"Ich bin ein praktisch orientierter Typ", sagt Michael Kuttner, während er in einem Raum steht, in dem Heimkino-Systeme, Lautsprecher, CD-Player und Kopfhörer zum Verkauf angeboten werden. Deswegen hat der 25-Jährige nach vier Jahren sein theoretisches Studium an der Fachhochschule München in den Fächern Elektro- und Informationstechnik sowie Physikalische Technik abgebrochen.

Das Innenleben von Hi-Fi-Anlagen ist das Metier von Informationstechniker Michael Kuttner aus Aßling.
Das Innenleben von Hi-Fi-Anlagen ist das Metier von Informationstechniker Michael Kuttner aus Aßling. (Foto: CHRISTIAN ENDT)

"Zu trocken" sei ihm sein Studium gewesen. Glücklicherweise konnte er bei einem Grafinger Elektrofachgeschäft, für das er schon in der Studienzeit als Aushilfskraft gearbeitet hat, eine Lehre beginnen. Die Ausbildung als Informationstechniker mit der Fachrichtung Geräte- und Systemtechnik hat er im Sommer nach zweieinhalb Jahren abgeschlossen. Er wurde nach der bestandenen Gesellenprüfung übernommen.

Die Prüfung hat der gebürtige Ebersberger und zurzeit in Aßling lebende Kuttner an der Innung für Elektro- und Informationstechnik München als Jahrgangsbester abgeschlossen. Damit hat er sich für den Leistungswettbewerb auf Landesebene in Würzburg qualifiziert. Nervös sei er deswegen aber nicht: "Ich habe keinen allzu großen Druck. Die Gesellenprüfung war die Pflicht, alles weitere ist die Kür. Trotzdem wäre ein Sieg schön." Schließlich qualifiziert sich der Sieger der maximal sechs Teilnehmer für das Bundesfinale, das im November stattfinden wird.

Wie der Wettbewerb genau aussehen wird, weiß Kuttner noch nicht. Er glaubt aber, dass er ähnlich wie eine Gesellenprüfung gestaltet wird. "Es wird eine Montageaufgabe geben. Vielleicht müssen wir ein Netzwerk einrichten oder eine Sat-Anlage aufbauen." Eine Jury werde dann das handwerkliche Geschick und die Sauberkeit der Arbeit bewerten, mutmaßt der ehemalige Schüler des Grafinger Gymnasiums.

Um in Würzburg die gestellten Aufgaben meistern zu können, muss der Hobbyfotograf sein eigenes Werkzeug mitbringen, das er auch während der Arbeit immer bei sich trägt. Häufig ist er im Außendienst tätig. "Da habe ich vielfältige Aufgaben. Ich montiere Dvb-T-Antennen, richte Netzwerke für Firmen ein oder entwerfe Beschallungssysteme für Hotels." Kuttner ist ebenfalls mit den anderen Aufgabenfeldern seiner Arbeit und auch mit seinem "sehr netten Chef", wie Kuttner sich ausdrückt, zufrieden. Ob Reparaturarbeiten oder Kundendienst - "die Abwechslung" ist es, die seinen Beruf für ihn so spannend macht.

Interessant wird es für ihn persönlich, wenn er für sich ein Stereo-Anlage kauft. "Natürlich suche ich immer nach dem perfekten Gerät. Wenn man sich mit etwas auskennt, ist man immer anspruchsvoller", erzählt Kuttner. Auf der Suche nach gutem Sound ist er auch privat, wenn er in die Saiten seiner Gitarre greift. Weitherhin geht er gerne Joggen und ins Kino. Für die Zukunft überlegt Michael Kuttner sich zum staatlich geprüften Elektrotechniker oder zum Meister weiterzubilden. Er müsse dann zwar wieder die Schulbank drücken, aber er ist sich sicher, dass die Fortbildungen sich an praktischen Problemen orientieren. Genau sein Fall also.

© SZ vom 13.10.2010 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
  • Medizin, Gesundheit & Soziales
  • Tech. Entwicklung & Konstruktion
  • Consulting & Beratung
  • Marketing, PR & Werbung
  • Fahrzeugbau & Zulieferer
  • IT/TK Softwareentwicklung
  • Tech. Management & Projektplanung
  • Vertrieb, Verkauf & Handel
  • Forschung & Entwicklung
Jetzt entdecken

Gutscheine: