Mängel auf Bahnstrecke:Schlechte Noten für den Meridian

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Der Meridian ist im Landkreis Ebersberg auf der Strecke zwischen Aßling und München unterwegs. (Foto: Christian Endt)

Auf der Strecke zwischen Aßling und München häufen sich die Beschwerden. Beim Qualitätsranking der Bayerischen Eisenbahngesellschaft fällt der Betreiber der Linie weit zurück.

Von Barbara Mooser, Ebersberg

Pünktlichkeit und Zuverlässigkeit sind in das Urteil gar nicht eingeflossen - sonst stünde der Meridian, der im Landkreis die Strecke zwischen Aßling und München bedient, womöglich noch schlechter da. Denn seit Ende 2018 haben sich massiv Klagen über den Zugbetrieb auf der Strecke gehäuft, über Verspätungen, Zugausfälle oder verkürzte Züge.

Doch auch in Bezug auf Service, Sauberkeit und Fahrgastinformationen gibt es massive Defizite, das zeigt jetzt auch das aktuelle Qualitätsranking der Bayerischen Eisenbahngesellschaft (BEG) für das erste Halbjahr 2019. Hatte der Meridian im Vorjahr noch Platz neun in der Liste der besten Regionalbahnlinien erreicht, fiel er jetzt auf Platz 21 ab. Bei den Bonuspunkten, die für das Ranking zählen, erreichte der Meridian nur noch gut die Hälfte der Werte von 2018.

Nach Angaben eines Sprechers der Bayerischen Eisenbahngesellschaft ist diese massive Verschlechterung auf mehrere Faktoren zurückzuführen. Testpersonen der BEG beurteilten insbesondere die Fahrgastinformationen, die Funktionsfähigkeit der Züge sowie die Serviceorientierung des Zugpersonals schlechter als im Jahr zuvor. Ähnlich urteilten Fahrgäste, deren Befragung in das Ranking einfloss.

Nachholbedarf auch bei der Sauberkeit

Auch die Sauberkeit der Züge ließ ihren Einschätzungen nach häufig zu wünschen übrig. "Die BEG wird die aktuelle Entwicklung im Qualitätsranking in den kommenden Gesprächen mit der Geschäftsführung der für den Meridian zuständigen Bayerischen Oberlandbahn thematisieren und sich über die ergriffenen Maßnahmen zur Verbesserung der Qualität unterrichten lassen", so der BEG-Sprecher.

Verbessert hat sich im Ranking hingegen der Linienstern Mühldorf, zu dem auch der Filzenexpress gehört, der die Strecke zwischen Wasserburg und Grafing beziehungsweise dem Ostbahnhof bedient. Im vergangenen Jahr war er auf Position 18 abgerutscht, nun konnte er sich wieder auf Platz 13 hocharbeiten. Sehr gute Werte bekommt die zuständige Südostbayernbahn von BEG-Testern wie Fahrgästen für die Serviceorientierung des Zugbegleitpersonal; die Präsenz im Zug und an den Stationen brachte laut BEG ebenso Pluspunkte wie die "fachliche und sozial-kommunikative Kompetenz".

Positiv beurteilt wurden unter anderem auch die Sauberkeit der Sitzplätze und der Sanitäreinrichtungen oder die Funktionsfähigkeit der Türen und Abfallbehälter. "Deutlicher Verbesserungsbedarf besteht beim Linienstern Mühldorf aus Sicht der Fahrgäste hingegen noch bei der Kundenorientierung bei Beschwerden", so der BEG-Sprecher. Zudem seien im Rahmen der Qualitätstests Kriterien wie die Klimatisierung der Züge oder die optischen Haltestelleninformationen negativ bewertet worden.

© SZ vom 09.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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