Meinung:Lieber vom Bahndamm aus die Natur genießen

Meinung: Beim Stadtradeln 2019 hatten die Radler die Staatsstraße 2351 für sich. Manche wünschen sich die Ausweisung als Fahrradstraße, andere plädieren statt dessen für die Nutzung des ehemaligen Bahndamms.

Beim Stadtradeln 2019 hatten die Radler die Staatsstraße 2351 für sich. Manche wünschen sich die Ausweisung als Fahrradstraße, andere plädieren statt dessen für die Nutzung des ehemaligen Bahndamms.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Diskussion um Fahrradstraße zwischen Glonn und Moosach

Zum Bericht "Ein Kilometer, zwei Welten" vom 12. Oktober:

Während der Fahrradsaison fahre ich mit dem Fahrrad wöchentlich zweimal auf der Straße Glonn-Moosach-Grafing; allerdings nicht von Freitagmittag bis Sonntagabend. Da sind mir jene Motorradler möglicherweise zu viele, die diese Straße anscheinend als "Teststrecke" benützen wollen. Manche kann man gleich mehrmals beobachten, nämlich solche, die diese Strecke dann in kurzer Zeit in beiden Richtungen fahren. Es scheint so, dass der Zweck des Fahrens nicht irgendeine Erledigung, sondern nur einen Test, persönlich und technisch, zum Inhalt hat. Also Mut und Tempo sind allein gefragt. Natürlich weit über der vorgeschriebenen Geschwindigkeit.

Der "arme Radler" kann dies nur an der Kleidung und an der Farbe der Maschine ausmachen. Für die Erfassung eines Kennzeichens hat er keine Gelegenheit, denn er muss sich ja um die eigene Sicherheit während dieser Gefährdungslage kümmern. Da wären mehr Kontrollen gefragt, so wie es zutreffend Herr Furlong als Anlieger verlangt. Sicher hat die Polizei viele andere wichtige Aufgaben. Zudem dürfte es schwieriger sein Fahrzeuge zu erfassen, die nur hinten ein Kennzeichen haben und deren Fahrer zudem vorschriftsmäßig einen Helm tragen. Also nicht wie beim Autofahrer, den man ein schönes Foto ins Haus liefern kann. Übrigens ist dies eine Ungleichbehandlung unter den Verkehrsteilnehmern. Also: Häufigere Kontrollen dieser Strecke könnten durchaus ein Umdenken der Fahrer bewirken, so dass diese Strecke nicht mehr vorrangig als mögliche Teststrecke, sondern als solche, die häufig geprüft wird, bekannt ist.

Die Sperrung dieser Staatsstraße nur für Radler, wird, wie man lesen kann, nicht genehmigungsfähig sein. Außerdem könnten ja dann die Motorradler oder andere sagen, bitte nur für meine Fahrzeugart. Überdies muss man an die Anlieger, wie die Doblberger denken. Also auch keine Lösung. Eine Geschwindigkeitsbeschränkung auf Tempo 30 wäre nur eine Lösung, wenn die Kontrollen wesentlich verschärft würden.

Die beste Lösung wäre der Fahrradweg auf der alten Bahntrasse, der übrigens schon 1977 von Rudi Gerer als Glonner Gemeinderat erstmals beantragt wurde. Später war es dann der Kulturverein. Und immer wieder wurde von Glonn aus dies vorgeschlagen. Von einer generellen Ablehnung der Bahndammnutzung durch Glonn, wie es im Bericht heißt, kann also nicht die Rede sein. Vielleicht wäre es gut, wenn durch eine entsprechende Abdeckung des Dammes als Radweg der Damm vor weiteren Auswaschungen geschützt würde. Giftiges Zeug, wie aus Schwellenimprägnierung und Unkrautspritzungen, dürfte sich genügend im Damm befinden. Man könnte ja in Kirchseeon anfragen, welche Sorgen diese Gemeinde mit der Kontaminierung durch das Schwellenwerk zu bewältigen hat. Für mich ist der Damm, auch aus diesem Grund, selbst nicht der schützenswerte Teil, sondern das, was auf der Seite wächst und lebt. Und da könnten Radfahrer keinen Schaden anrichten. Im Gegenteil: Diese könnten dann die herrliche Umgebung bewundern, ohne den nächstmöglichen "Testfahrer" um die Ecke erwarten zu müssen. Hans Obermair, Glonn

Lasst den Motorradfahrern die Straße

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Nun wurde die Entscheidung also auf November vertagt. In dem Artikel werden auch wieder einige Vorurteile gegen die Motorradfahrer aufgeführt. Von einer Rennstrecke ist gar die Rede, einem rechtsfreien Raum und natürlich dürfen die Rowdys nicht fehlen, es ist wohl wirklich eine Glaubensfrage geworden.

Ich bin selbst Anlieger der "alten Moosacher Straße" in Glonn und ich bin auch Motorradfahrer. Dass sich nicht alle Menschen freuen, wenn an schönen Wochenenden im Sommer täglich mehr als 200 Motorräder diese Straße benutzen, ist nachvollziehbar. Aber, diese Straße ist für alle Verkehrsteilnehmer da - Motorradfahrer sind auch Steuerzahler - und sie ist bereits auf 60 Kilometer pro Stunde begrenzt. Und schneller ist durch das Kurvenlabyrinth auch kaum zu fahren.

Ja, es gibt auch die Raser, die bereits innerorts beschleunigen und ja, es gibt auch Motorräder, die so laut sind, dass sie im Straßenverkehr nichts zu suchen haben! Dagegen kann aber etwas unternommen werden, hier ist die Polizei gefragt. Andernorts wird auch kontrolliert und das wird von der Mehrzahl der vernünftigen Motorradfahrer auch begrüßt. Warum also passiert auf der St2351 nichts?

Also lasst den Motorradfahrern die St2351 und ertüchtigt den alten Bahndamm zum Radlweg. Dazu möchte ich noch anmerken, dass in dem Bahndamm über 70 Jahre lang imprägnierte Holzschwellen verbaut waren. Und die kamen vielleicht aus Kirchseeon?

Und zu guter Letzt die gute Nachricht für alle "Lärmgeplagten": Jetzt kommt die staade Zeit. Helmut Huber, Glonn

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