Mein Lieblingsstück:Schlichte Bildsprache

Lieblingsstück - Adalbert Mischlewski

Grafinger Ehrenbürger Adalbert Mischlewski.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

Adalbert Mischlewski hält eine Glaskrippe aus Venedig in Ehren

Die Adventszeit ist auch eine Zeit der Rituale und Traditionen. Wir haben für unsere Serie "Mein Lieblingsstück" Menschen aus dem Landkreis Ebersberg gefragt, welches weihnachtliche Accessoire bei ihnen nicht fehlen darf:

"Diese Glaskrippe aus Murano habe ich, es ist Jahrzehnte her, von einer guten Bekannten aus Venedig geschenkt bekommen." Wer sie entworfen hat, weiß der Grafinger Ehrenbürger Adalbert Mischlewski nicht. "Aber ich bewundere diesen Künstler, der die Krippe so formvollendet geschaffen hat - er hat einfach nur Maria, Josef und das Jesuskind stilisiert dargestellt." Murano ist eine Insel in Venedig.

Dieser künstlerische Ansatz sei ihm sehr sympathisch, erzählt Mischlewski. Denn er decke sich mit den historischen Fakten: Maria und Josef seien keine reichen Leute gewesen. Und Bethlehem mitnichten die hell erleuchtete Stadt, wie so manche moderne Krippe den Anschein geben mag. Die seit der Gotik und vor allem im Barock entstandenen Bildnisse oder Figuren überzeichneten die Szenerie ganz deutlich. "Da sind Maria und Josef meist in prächtigen Gewändern des gehobenen Bürgertums dargestellt, ja manchmal sogar als Adelige. Ich bin nicht der Meinung, dass dies die angemessene Bildsprache einer heutigen Weihnachtskrippe sein sollte - weil sie das Weihnachtsfest in einen falschen Kontext stellt."

Kurz vor Weihnachten stellen die Mischlewskis die Krippe auf einem kleinen Tisch im Wohnzimmer auf. Sie ist von Tannenzweigen und kunstvollen Strohsternen umgeben. "Das Immergrün der Zweige versinnbildlicht das ewige Leben, das Christus uns geschenkt hat. Die Strohsterne erinnern uns an das Stroh in der Krippe von Bethlehem."

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