Florian Landerer ist nicht nur musikalischer Leiter der Grafinger Stadtkapelle. Er ist auch noch Trompeter in den Bands àlaSKA und Dancing me & the Ska Machine. Ska bedeutet: Doppelt bis dreimal so schnell gespielter und dadurch sportlich tanzbarer Reggae mit allerlei ausgefuchsten Arrangements. Der 30-Jährige gehört also zu den Kreativen. Ideen für Weihnachtsgeschenke dürften also reichlich vorhanden sein. "Mitnichten", stellt der Grafinger klar. Am Ende finde er natürlich immer etwas. Schön, originell und individuell solle das Geschenk sein. Mit allen Adjektiven eben, die ein gutes Weihnachtsgeschenk ausmachten. Obwohl Künstler, sei er bei der Suche tendenziell unkreativ. "Ich gehöre nicht zu den Materialisten, das macht es nicht gerade leichter."
Für die Inspiration geradezu optimal seien in der Adventszeit die Glühweinstände am Grafinger Marktplatz. "Da ist die Atmosphäre ungezwungen und man hat Zeit zum Ratschen. 'Und: Was schenkst du deinen Eltern so?'" "Synapsenabgleich" nennt Landerer das. Soll sich ein Geschenk von dem abheben, was klassischerweise so unterm Christbaum liegt, empfiehlt er das Münchner "Tollwood"-Fest. Wenn es irgendwo etwas gebe, das man nicht schon anderswo gesehen hat, dann dort, wo die wirklich Kreativen seien. Für Landerer sind es vor allem die Anregungen, wegen denen er gerne durch die Budengassen schlendert. "Die Ideen der Künstler bringen auch mich auf neue Ideen."
Ansonsten empfehle es sich, das Jahr über immer mal wieder genau hinzuhören. Seine Oma habe ihm zum Beispiel einmal in einem Nebensatz erzählt, wie gerne sie eigentlich mal wieder die alte Brennerstraße fahren würde. "Ein Ausflug an den Gardasee war dann das Geschenk dazu." Positiver Nebeneffekt: "Ich verschenke damit quasi Zeit." Zeit, die sonst zu kurz kommt, weil Landerer durch die Musik eben oft weg ist. Ob in den vergangenen Monaten aus dem Familien-, Freundes- und Bekanntenkreis ähnliche Signalwörter zu hören waren, dazu könne er an dieser Stelle aber nicht in die Details gehen.