Markt Schwaben:World Wide Web statt Wirtshaus

Markt Schwaben: Auch Neues aus dem Rathaus gab es - unter anderem zur Vergabe der Dauerparkplätze im Schlossgraben.

Auch Neues aus dem Rathaus gab es - unter anderem zur Vergabe der Dauerparkplätze im Schlossgraben.

(Foto: Christian Endt)

Unternehmer treffen sich erstmals zum virtuellen Stammtisch

Von Aurelia Hennes, Markt Schwaben

Die Markt Schwabener Unternehmer wollen die Chancen der Digitalisierung nutzen: Unter anderem planen sie, eine Art virtuellen Rundgang durch die Geschäfte und Betriebe in der Marktgemeinde anzubieten. Das ist eine der Ideen beim ersten virtuellen Unternehmerstammtisch am Montagabend unter dem Motto "World Wide Web statt Wirtshaus". "Es soll kein Monolog werden, sondern wir wollen uns gegenseitig mit unseren Erfahrungen weiterbringen", hatte Alois Rupprich, Vorsitzender der Stadt- und Unternehmergemeinschaft anfangs betont - und die Teilnehmer nutzten das Angebot zur Diskussion gern.

Auch Bürgermeister Michael Stolze (parteilos) berichtete von einigen erfreulichen Entwicklungen in Markt Schwaben: Darunter zählt zum Beispiel die Vergabe der Dauerparkplätze am Schlossgraben für Unternehmen und Gewerbetreibende, wovon bereits elf Stück in Anspruch genommen wurden und acht noch zu vergeben sind. Denkbar sei es, das Angebot in Zukunft sukzessive im Rahmen des Parkraummanagements auszuweiten. Wohlwollend äußerte sich Stolze über den zweiten Kunstpfad, der zusammen mit der Künstlerin Anja Birnkraut erarbeitet und am vergangenen Samstag eröffnet wurde: Künstlerinnen und Künstler aus der Gemeinde erhalten dadurch die Möglichkeit, ihre Arbeiten in den Schaufenstern des Einzelhandels auszustellen und so der Öffentlichkeit zu präsentieren. Gleichzeitig bieten die Installationen den Bürgern einen Anlass, einen bewussteren Blick in die Schaufenster zu werfen und sollen als Anreiz zum Flanieren verstanden werden: "Vielleicht kommt das so auch dem Einzelhandel zugute." Stolze bilanzierte positive Rückmeldungen sowohl von den Kunstschaffenden als auch von den Betreibern der Ladengeschäfte. Auch aus diesem Grund steht die Überlegung im Raum, den Kunstpfad als eine dauerhafte Aktion nach dem Lockdown zu etablieren. Dabei könnte das Konzept eine Eigendynamik mit wechselnden Standorten und verschiedenen Kunstwerken entwickeln.

Gertrud Eichinger berichtete, dass das Infojournal überarbeitet und mit einem Logo versehen werden soll: "Wir müssen jetzt für die Bürger und die Unternehmen präsent sein", sagte Eichinger. In dem circa dreißigseitigen Heft soll es neben Themen aus der Verwaltung unter anderem um den Bereich Click & Collect und die Serviceangebote in der Gemeinde gehen. Das Infojournal soll voraussichtlich kurz vor den Osterferien veröffentlicht werden.

Auch um die Chancen der Digitalisierung im Einzelhandel ging es. So gab Michael Stolze den Anstoß dazu, nach dem Münchner Vorbild "Ludwig und Lola" mit Hilfe eines Livestreams auf der Social-Media-Plattform Instagram einen virtuellen Rundgang durch die Ladengeschäfte Markt Schwabens anzubieten, um so den Einzelhandel zu präsentieren. In der Diskussion wurde schließlich die Idee entwickelt, dass sich die Mitglieder der Unternehmergemeinschaft in kurzen Videosequenzen gegenseitig vorstellen werden. Um zu verdeutlichen, dass der digitale Gedanke bereits Einzug in den Verein gehalten hatte, zeigten einige Teilnehmer der Konferenzschaltung ihre Zustimmung durch einen virtuellen "Daumen hoch". Aber auch die verbalen Meinungsäußerungen der Teilnehmer kamen online nicht zu kurz. Mit einer realen Stammtischatmosphäre sei es nicht vergleichbar, gab Rupprich zu, zumindest aber konnte man sich durch den Bildschirm auf Distanz zuprosten. Je nach Infektionslage seien weitere virtuelle Treffen vorstellbar, bis die Zusammenkunft endlich wieder an einen realen Stammtisch im Wirtshaus verlegt werden darf.

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