Süddeutsche Zeitung

Markt Schwaben:Schulneubau verzögert sich

Das größte Projekt Markt Schwabens braucht mehr Zeit

Von Korbinian Eisenberger, Markt Schwaben

Vor einer guten Woche wurde in Markt Schwaben Richtfest gefeiert für das größte und teuerste Bauprojekt in der Ortsgeschichte. Der Rohbau ist mittlerweile so gut wie abgeschlossen. Auf die Fertigstellung des Gesamtprojekts müssen die Markt Schwabener aber nun länger warten als bisher gedacht. Der Bau der neuen Grund- und Mittelschule verzögert sich etwa um ein halbes Jahr. Wie Bürgermeister Michael Stolze am Donnerstagabend mitteilte, kann die Schule nicht wie geplant Mitte September 2022 eröffnet werden sondern erst sieben Monate später. Neuer Termin für den Umzug der Markt Schwabener Grund- und Mittelschüler in das neue Schulzentrum ist nun Mitte April 2023.

Grund für die Verzögerung, so die Gemeinde, sind der Erdbau und Maßnahmen zur Bodenverbesserung. Diese "haben leider acht Wochen mehr an Zeit in Anspruch genommen. Dadurch haben sich mehr Arbeiten in die Wintermonate geschoben, als ursprünglich vorgesehen." Die Witterung im vergangenen Winter habe die Bauarbeiten durch die lange Frostperiode und die häufigen Schneefalltage um weitere fünf Wochen verzögert. Ein Teil der Verzögerungen konnte von der Rohbaufirma aufgeholt werden, heißt es, dennoch verschieben sich Leistungen der Folgearbeiten nun in den nächsten Winter - was weitere Verschiebungen zur Folge haben werde. "Aus diesem Grund hat sich die Marktgemeinde dafür ausgesprochen, das Schulzentrum, ausgenommen der Sportanlagen, nun vollständig erst bis Ende Januar 2023 fertigzustellen."

Des Weiteren gab es aus dem Genehmigungsverfahren heraus in der Planung Anpassungen bei der Fassade und den Dachdurchdringungen, die eine Verschiebung der Ausschreibungen der Gewerke von Januar auf April nötig werden ließen Eine Inbetriebnahme wäre demnach frühestens im Februar 2023 möglich. "Nach Rücksprache mit den Schulleitungen wird ein Umzug in den zweiwöchigen Osterferien (...) favorisiert." Erster Schultag wäre demnach nicht mehr der 13. September 2022, sondern der 17. April 2023.

Was die Verzögerung für die Kostenentwicklung bedeutet, lässt die Gemeinde in ihrer Pressemitteilung offen. Wohl auch, weil sich diese Frage wie oft bei Großprojekten noch nicht restlos beantworten lassen dürfte. Bekanntermaßen entwickelten sich die Preise für Baumaterial - allen voran Holz - in den vergangenen Monaten massiv nach oben, was derzeit nicht wenige Bauprojekte in Deutschland preisintensiver macht. In Markt Schwaben wird nach bisher bekannter Kalkulation mit einem Gesamtpreis zwischen 65 und 70 Millionen Euro gerechnet, ein Großteil davon aus Fördergeld vom Freistaat finanziert. Nicht selten bei solchen Projekten führen Verzögerungen und steigende Baupreise dazu, dass die Gesamtkosten am Ende höher sind als erhofft.

Weitere Infos zum Schulneubau auf der Gemeinde-Webseite www.markt-schwaben.de/schulneubau. Hier stehen auch eine Bildergalerie und Kurzfilme zum Baustellenfortschritt im Zeitraffer zur Verfügung, die regelmäßig erweitert werden.

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Quelle:
SZ vom 31.07.2021
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