Markt Schwaben:Rentabler als gedacht

Kommunalunternehmen hat bereits mehrere Großkunden

Von Korbinian Eisenberger, Markt Schwaben

Viele haben daran gezweifelt, dass sich das neue Blockheizkraftwerk in Markt Schwaben finanziell einmal rentieren werde. Nun haben die Vorstände des Kommunalunternehmen Markt Schwaben (Kums) bekannt gegeben, dass sich ihre regenerative Heiz-Firma Kums bereits in wenigen Monaten selbst trage. "Es läuft besser als erwartet", erklärte Bürgermeister Georg Hohmann am Freitag. "Wenn noch weitere Kunden geworben werden, müssen wir sogar über ein zweites Heizkraftwerk nachdenken", so Hohmann. Seit Oktober ist das neue Blockheizkraftwerk am Markt Schwabener Erlberg in Betrieb. Und schon jetzt ist dort die Kapazitätsgrenze beinahe erreicht. Mit der Ebersberger Wohnungsbaugesellschaft und dem Katholischen Siedlungswerk in München hat Kums zuletzt weitere Großkunden gewonnen. "Daran sieht man, dass wir gute Akquise geleistet haben", sagt Kums-Vorstand Bernhard Wagner. Sollten nun weitere Großkunden, etwa die Realschule und das Markt Schwabener Gymnasium, dazukommen, braucht es Nachschub, ein zweites Blockheizkraftwerk oder eine Hackschnitzelanlage, so Wagner. Entscheidend sei dabei, "dass die Energie regenerativ erzeugt wird". Dies sei der zentrale Punkt, warum sich viele Kunden überzeugen ließen. Den Hauptanteil der Kunden machen Wohnanlagen oder Einrichtungen aus, die viel Wärme verbrauchen, sie sind für Unternehmen wie Kums am attraktivsten. Zu den Großkunden kommen aber auch kleinere, Markt Schwabener Familien, die ihr Haus an das Kums-Fernwärmenetz angeschlossen haben, bisher sind das knapp 30. Wer sich für einen Anschluss ans Kums entscheidet, kann entweder sofort Strom beziehen, oder warten. Wer etwa noch seine bisherige Heiz-Anlage betreiben will, zahlt zunächst nur 50 Prozent der Kums-Anschlusskosten und unterschreibt einen sogenannten Options-Vertrag, so Martha Biberger aus dem Vorstand. Der Rest der Kosten wird nur dann fällig, wenn vom Erlberg wirklich Strom ins Haus fließt - dazu muss dann noch ein Gerät eingebaut werden, das so groß ist wie ein Sicherungskasten.

Insgesamt hat die Gemeinde seit 2014 etwa vier Millionen Euro in Kums gesteckt. Mit dem neuen Heizkraftwerk ist nun mit dem Jahreswechsel der Punkt erreicht, wo keine roten Zahlen mehr geschrieben werden. Wann sich die Investitionen in Kums amortisiert haben, dazu könne er zum jetzigen Zeitpunkt noch keine seriöse Prognose abgeben, so Wagner. "Wir haben kein Erfahrungswerte damit, wie viel Energie die Kunden von uns beziehen", sagt er. Unklar ist auch, wie viele Anschlüsse hinzukommen werden - und was diese verbrauchen. "Es gab Kritik", so Wagner. "Jetzt können wir aber schonmal sagen, dass es kein Draufzahlgeschäft ist."

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