Markt Schwaben:Mit Persönlichkeit punkten

Es war die erste Podiumsdiskussion der Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters. Doch inhaltlich haben sie wenig Akzente gesetzt.

Karin Kampwerth

Sportlich gesehen war es ein Unentschieden, doch ergebnisoffen ist der erste öffentliche Schlagabtausch der drei Markt Schwabener Bürgermeisterkandidaten am Sonntagmittag deshalb nicht geblieben. Mehr als hundert Gäste drängten sich im Wirtshaus "Oberbräu", um zu erfahren, wie Magdalena Föstl (CSU), Georg Hohmann (SPD) und Joseph Riexinger (Freie Wähler) die Rathauspolitik gestalten werden, falls sie am 13. März an die Gemeindespitze gewählt werden. Eingeladen hatten die Sportvereine TV und BSG Markt Schwaben, deren Vorsitzende Kurt Gebhardt und Raphael Brandes die Moderation übernahmen.

Markt Schwaben: Magdalena Föstl (links), Georg Hohmann (Zweiter von rechts) und Joseph Riexinger (rechts) nutzten die Chance, sich und ihre Ideen erstmals vor einer großen Zuhörerschaft zu präsentieren. Kurt Gebhardt (Zweiter von links) war einer der Moderatoren der Veranstaltung. Konkrete politische Ziele bekamen die Besucher allerdings dabei kaum zu hören.

Magdalena Föstl (links), Georg Hohmann (Zweiter von rechts) und Joseph Riexinger (rechts) nutzten die Chance, sich und ihre Ideen erstmals vor einer großen Zuhörerschaft zu präsentieren. Kurt Gebhardt (Zweiter von links) war einer der Moderatoren der Veranstaltung. Konkrete politische Ziele bekamen die Besucher allerdings dabei kaum zu hören.

(Foto: Peter Hinz-Rosin)

In der Diskussion an einem großen Holzfass zeigte sich schnell, dass die Kandidaten selbiges nicht aufmachen werden - dafür unterscheiden sie sich in ihren politischen Zielen nur unwesentlich voneinander. Alle drei haben aber erkannt, dass eine Bürgermeisterwahl eine Persönlichkeitswahl ist. So wurden während der gut eineinhalbstündigen Veranstaltungen nur wenige inhaltliche Akzente gesetzt. Zu punkten versuchten die Kandidaten vielmehr mit ihren persönlichen Stärken.

Familienmensch Föstl etwa. Der Mutter von drei erwachsenen Kindern, stellvertretenden Landrätin und Kreisbäuerin merkte man in einer souveränen Vorstellung die politische Erfahrung an. Die 52-Jährige ist es gewohnt, vor großem Publikum zu sprechen. Magdalena Föstl, die als "Bürgermeisterin mit Herz und Verstand" antritt, verglich Markt Schwaben mit einer großen Familie, zu deren Werten Ehrlichkeit und Verlässlichkeit gehörten. Georg Hohmann stellte sein Interesse am Geschick der Gemeinde in den Vordergrund. Seit zehn Jahren lebt der Mathematiker in Markt Schwaben. In dieser Zeit habe er kaum eine Gemeinderatssitzung versäumt. So wisse er, wo er mit anpacken und helfen könne. Der 59-Jährige ist Awo-Mitglied und inzwischen stellvertretender Kreisvorsitzender. 2008 hat er gemeinsam mit Rita Stiegler die Radtour in die italienische Partnergemeinde Ostra organisiert.

Joseph Riexinger setzte auf seine Erfahrung als Gemeinderat. Seit 2002 gehört der 52-Jährige dem Gremium an. In Markt Schwaben kenne er fast jeden Winkel, seit 35 Jahren ist der Inhaber zweier Friseurgeschäfte, Unternehmensberater und Mitglied der Feuerwehr. Außerdem sei er ein leidenschaftlicher Häuslebauer mit handwerklichem Geschick. "Das kommt mir im Rathaus sicher zugute", sagte Riexinger.

Thematisch setzten die Moderatoren Schwerpunkte in der Ortsentwicklung sowie im Umgang mit dem Ehrenamt. Das Vereinsgeschehen, so beteuern alle Kandidaten, soll unterstützt werden. Während Föstl es als Herausforderung ansieht, trotz leerer Kassen an der Jugendleiterpauschale festzuhalten und Riexinger dafür warb, ehrenamtliche Arbeit anzuerkennen, indem man zu Veranstaltungen gehe wie dem Pfarrball am Samstagabend, will Hohmann neue Wege einschlagen. Als Beispiel nannte er die Kinderkrippe "Wawuschlland", die in ein Haus einziehen konnte, das von einer Markt Schwabenerin für Kinder zweckgebunden an die Gemeinde vererbt worden war. "Aus diesem Bereich können wir viel aquirieren", sagte Hohmann. Es gebe viele ältere Menschen, die gut verdient hätten und ihr Geld den Vereinen zur Verfügung stellen wollten.

Die ganze Geschichte und was die Kandidaten im Bereich der Ortsentwickung sagten, lesen Sie am Montag in Ihrer Ebersberger SZ.

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