Markt Schwaben:Dekanatsrat schaut auf Junge und Alte

Die Pfarrgemeinderats-Vorsitzenden und die Delegierten aus den katholischen Pfarreien haben sich zur ersten Vollversammlung des Dekanatsrates Ebersberg in der neuen Amtszeit getroffen. Der Schwerpunkt der Veranstaltung im Markt Schwabener Pfarrheim lag auf der Planung der Arbeit des Gremiums für die kommenden drei Jahre. Der Vorstand hatte hierfür sechs mögliche Arbeits- und Problemfelder analysiert und aufbereitet, von denen vier von den Delegierten ausgewählt werden sollten, um als Schwerpunkte auf den kommenden Vollversammlungen intensiver betrachtet und bearbeitet zu werden. Im Rahmen der Sitzungen sollen dann Arbeitsanleitungen entwickelt werden, die in den Pfarreien und Pfarrverbänden umgesetzt werden können.

Die Auswahl der Arbeitsschwerpunkte zeigte deutlich, wo in den Pfarreien der Schuh drückt. So sehen die Vertreter der katholischen Gemeinden mit großer Sorge, dass das Interesse der Kinder und insbesondere der Jugendlichen an kirchlichen Anliegen stark nachlässt und dass die junge Generation nur noch wenig Kontakt zu den Pfarreien und deren Angeboten hat. Hier neue Wege und Angebote zu finden, so Hans Rombeck, Vorsitzender des Dekanatsrates, "sollte unser Ziel sein". Ebenfalls von den Delegierten als wichtig erachtet wurden die kirchliche Seniorenarbeit und der demografische Wandel, der auch Auswirkungen auf die Arbeit der Pfarreien haben werde: Ein "Seniorennachmittag mit Kaffee und Kuchen und ein bisschen Ratsch" werde, so der Vorsitzende, als alleiniges Angebot einer Pfarrei für ihre Senioren nicht ausreichend sein. "Die heutigen Aktivsenioren brauchen und wollen mehr." Eng verknüpft damit ist das Thema Altersarmut, die sich schon jetzt bemerkbar macht - wie die Tafeln und Lebensmittel-Ausgabestellen verstärkt feststellen konnten. Weitere Arbeitsfelder, die von den Delegierten ausgewählt wurden, sind die Themen "Flüchtlinge und Asylbewerber" und "Ehrenamt".

Lobend äußerte sich der Dekanatsrats-Vorsitzende über die sozialen und karitativen Aktivitäten der Pfarreien. "Was in den Pfarreien und Kirchengemeinden von Haupt- und Ehrenamtlichen in diesen Bereichen geleistet wird, ist sensationell und verdient größte Anerkennung." So gäbe es im Landkreis kaum eine Lebensmittel-Verteilstelle oder Tafel, an der nicht die Pfarreien und Kirchengemeinden maßgeblich beteiligt seien, um tatkräftig die Not von Einkommensschwachen und Hilfebedürftigen zu lindern. Das Gleiche gelte auch für die Unterstützung und Hilfe für Flüchtlinge und Asylbewerber. Da aber die Gesellschaft und die gesellschaftlichen Strukturen immer einem starken Wandel unterworfen seien, "den wir nicht ohne weiteres verändern können, müssen wir wenigstens darauf reagieren, um dann passende Lösungswege zu finden", mahnte Hans Rombeck.

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