Markt Schwaben:Blitzende Klangfarben

Posaunenchor Markt Schwaben-Poing

Bei seinem Jubiläum zeigt der Posaunenchor Markt Schwaben-Poing, was Blech alles kann.

(Foto: Evangelische Kirchengemeinde/oh)

Evangelischer Posaunenchor Markt Schwaben-Poing feiert mit einer Matinee seinen 35. Geburtstag

Mit einem festlichen Gottesdienst und einer glanzvollen Matinee hat der evangelische Posaunenchor Markt Schwaben-Poing nun sein 35-jähriges Bestehen gefeiert. Den ersten Akt in der Philippuskirche eröffneten Bläser und Orgel gemeinsam mit einem Voluntary, einer Komposition improvisatorischen Charakters, von John Stanley. Pfarrer Karl-Heinz Fuchs zog in seiner Predigt Parallelen zwischen der Entstehungsgeschichte des Posaunenchors und dem ersten Kapitel des Johannes-Evangeliums: Wie der Apostel die ersten Jünger zur Nachfolge Jesu sammelte, so habe vor 35 Jahren der damals von Freising nach Markt Schwaben gezogene Pfarrer Friedrich Eras die ersten Mitglieder des Posaunenchors gesucht und gefunden. Keimzelle des anfangs noch kleinen Bläserkreises war das Wohnzimmer der Familie Peschke in Forstinning. Als "Vater des Posaunenchors" leitete Walter Peschke lange Zeit die Gruppe. Kein Wunder, dass bald auch Ehefrau Gisela und die Söhne mit Trompeten und Posaunen ausgestattet waren. "Der Grundstein für eine in der Rückschau sehr erfreuliche Entwicklung war gelegt", so Fuchs.

Seine Fortsetzung fand der Festtag im neu erbauten Gemeindezentrum mit einer Matinée unter dem Motto "Klangfarben". Die überaus zahlreich erschienen Zuhörer fanden dabei nur mit Mühe Platz im Saal: Neben einigen ehemaligen Bläserinnen und Bläsern, über die sich die "Aktiven" besonders freuten, hatten sich viele Kirchenmusiker aus dem Umland sowie Bläser aus anderen Posaunenchören eingefunden. Reinhard Göster, schon lange Motor und Motivator des Ensembles, begrüßte die Gäste und stellte die mitgebrachten Instrumente vor: Trompeten, Flügelhörner, Posaunen, Waldhorn, Tenorhorn, Tuba und Cajon (spanisches für "Kiste"). Zuvor hatte bereits die ungewöhnliche Kombination Fanfaren- und Posaunenchor einen ersten musikalischen Farbtupfer gesetzt.

Im Anschluss zeigte sich, dass die Bläser nicht zu viel versprochen hatten: Nach Choralsätzen von Hans-Leo Hassler und Johann Sebastian Bach spannte sich der musikalische Regenbogen über die Romantik bis hin zur Filmmusik. Mit einem Augenzwinkern wurden Marsch, Walzer und sogar ein Beatles-Song serviert - Klänge, die man von einem evangelischen Posaunenchor nicht unbedingt erwarten würde.

Pfarrer Fuchs gratulierte jeder Bläserin und jedem Bläser persönlich "zum Geburtstag" und schenkte dem Posaunenchor die neu erschienenen "Ständchenhefte". Dabei handelt es sich, wie der Name vermuten lässt, um eine Notensammlung von hohem Gebrauchswert. Ein besonderer Dank galt dem Dirigenten des Festtages, Landesposaunenwart Ralf Tochtermann, der für zwei vorangegangene Proben und zum Jubiläum die weite Anreise aus Nürnberg auf sich genommen hatte.

Zum Schluss leitete ein gemeinsam gesungenes "Komm, Herr, segne uns" wieder zur Kernaufgabe der Posaunenchöre, dem Lob Gottes, zurück. Die durch anhaltenden Applaus bekundete Bitte nach einer Zugabe erfüllten die Bläser mit dem Spiritual "Amen", bei dem einige Solisten nochmals neue Klangfarben aufblitzen ließen. Anstelle einer weiteren Zugabe lud Göster das Publikum ein, die kommenden Veranstaltungen, bei denen der Posaunenchor im Einsatz ist, zu besuchen. Den anschließenden Umtrunk nutzten alle Beteiligten zu angeregten Gesprächen, bei denen die Zeit viel zu schnell verflog.

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