Kunst und Kultur in Markt Schwaben:Eine Schule fest in Künstlerhand

Lesezeit: 1 Min.

Wo bis vor Kurzem noch gepaukt wurde, ziehen im September Kunstschaffende aller Sparten ein. (Foto: Lily Alssen/Aktivkreis Markt Schwaben/oh)

Bevor die Abrissbirne einschlägt, wird das alte Schulhaus in Markt Schwaben zum kreativen Hotspot. Unter dem Titel „Artbreak“ soll es Ausstellungen und Mitmach-Projekte geben. Noch können sich Interessierte um Räume bewerben.

Von Michaela Pelz, Markt Schwaben

Eine Schule ganz ohne Unterricht, dafür mit viel Bewegung und Kreativität in Fluren, Klassenzimmern und Treppenhäusern – wo gibt es denn sowas? In Markt Schwaben. Während die Kinder und Jugendlichen nach den Ferien im neuen Schulzentrum starten, übernehmen von 9. bis 22. September zahlreiche Akteure aus Kunst und Kultur einen Teil des alten Gebäudekomplexes, bevor dieser dann abgerissen wird.

„Artbreak – temporär für die Ewigkeit“ haben Anja Birnkraut und ihre Mitstreiter vom Aktivkreis Kunst und Kultur das Projekt genannt. „Schon vor zwei Jahren fassten der frühere Bürgermeister Michael Stolze, Rebecca Winhart und ich den Plan, die alte Mittelschule vor dem Abbruch zu bespielen“, erzählt Birnkraut. Leider habe sich das dann aufgrund der Verzögerungen beim Bau der neuen Grund- und Mittelschule immer wieder nach hinten verschoben.

Doch nun ist es endlich so weit: In Turnhalle und Langbau werden Kunstschaffende malen, Räume umgestalten, Foto- und Videoprojekte realisieren, begehbare Objekte schaffen sowie für körperliche und geistige Bewegung sorgen – mit Tanz, Musik und Meditation über „Paint in the Dark“ bis zur Schreibwerkstatt.

Einen Teil der Zeit bleiben die Künstlerinnen und Künstler dabei unter sich, bevor sie jeweils von Donnerstag bis Sonntag die Türen für die Öffentlichkeit öffnen. „Dann darf jeder kommen, der sich für das Gebäude interessiert oder für die Kunst, die da gerade entstanden ist oder noch im Werden begriffen ist. Die Leute können einfach nur durch die Gänge wandeln oder an Workshops teilnehmen“, so Birnkraut. Auch von außen wird die Zwischennutzung deutlich sichtbar sein: Eine Gruppe Sprayer rund um Künstlerin Rebecca Winhart darf die Fassade mit farbenfrohen Murals gestalten, so wie das bereits rund um das Kreativquartier Alte Gärtnerei geschehen ist.

Auch auf dem Bauzaun rund um das neue Schulzentrum zeigte Rebecca Winhart 2021, was sich mithilfe von Spraydosen auf großen Flächen zaubern lässt. (Foto: Peter Hinz-Rosin)

Eine Tagesübersicht des „derzeit noch sehr fluiden“ Programms in der Markt Schwabener Abrisschule sowie die Kontaktdaten der Workshop-Anbieter samt Anmeldemöglichkeit stellen die Veranstalterinnen auf https://aktivkreise.de/artbreak/ im Internet bereit.

Für alle Kreativen aus dem Landkreis und darüberhinaus, die Lust bekommen haben sollten, sich an der Aktion zu beteiligen, hat Birnkraut überdies eine gute Nachricht: „Es gibt noch einige Flure, Treppenhäuser, Umkleidekabinen oder Garderoben, die als Atelier oder Veranstaltungsort genutzt werden können!“ Bei Interesse genüge eine E-Mail an artbreak@aktivkreise.de.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

SZ PlusNeue Wege in der Bildung
:„Einmal ums Schulhaus rennen. Das kann Wunder bewirken“

Das Gymnasium in Kirchseeon macht vieles anders. Die Idee: Kinder brauchen Bewegung, um ihre innere Mitte zu finden - und gute Noten zu erzielen. Besuch in einer ziemlich einmaligen Schule.

Von Anja Blum und Peter Hinz-Rosin

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: